Aus meiner Sicht sind deine beiden Optionen logisch-strategisch konsequente Schritte.
Ob für Russland eine dritte Option besteht, durch einen herbeigeführten Regierungswechsel in Kiew seine Position zur Ukraine zu festigen und auf diese Art die Absichten der USA zu durchkreuzen, kann ich nicht sagen. Dazu ist mir die Stimmung in der Ukraine selbst zu wenig bekannt. Aber es könnte durchaus vorstellbar sein, dass die Menschen dort erkennen, dass die Nähe zum Westen keine Besserung der Verhältnisse brachte, sondern jetzt Oligarchen und Faschisten die Macht ausüben.
Wie fest die allerdings mit westlicher Unterstützung im Regierungssattel sitzen, kann ich aktuell auch nicht beurteilen.
Der Zeitfaktor ist allerdings für Russland ein Nachteil, wenn der Erfolg von Witterung und Jahreszeit abhängen sollte, er würde das Land zum Angriff drängen und somit die Propaganda des Westens stärken. Mir scheint es immer noch so, als ob Russland zweigleisig fährt. Einerseits bereitet man sich auf einen Krieg - womöglich sogar in noch weiter angelegter Dimension - vor, versucht aber andererseits ihn damit zu verhindern und zeigt sich verhandlungsbereit gemäß der klassischen Maxime "Si vis pacem, para bellum". Auch Putins Bündnisabsichten mit Kuba und Venezuela zur Stationierung russischer Truppen könnte hierfür ein Zeichen sein.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (27.01.2022 13:37).