Pro¡ektor schrieb am 17. Juli 2006 15:03
> Lars K. schrieb am 17. Juli 2006 13:01
>
> > Vor einiger Zeit ging mal ein Versuch durch die Presse, bei dem
> > Affenkinder die Wahl zwischen verschiedenen Spielzeugen hatten. Den
> > Berichten zufolge gabe es eine klare Praeferenz der Weibchen zu
> > pflegende/soziale Objekte wie Puppen und bei den Maennchen zu den
> > technischen Objekten wie Spielzeugautos. Dort wurde es als Beleg fuer
> > eine genetische determinierte Vorlieber der Geschlechter gedeutet.
>
> Um das anzuerkennen müsste man die genauen Umstände des Experimentes
> haben.
Deshalb hatte ich so vorsichtig formuliert mit "Den Berichten
zufolge" und "Dort wurde es gedeutet". Ein bisschen Googeln ergab
uebrigens:
Welt "Auch Affenjungs "spielen gern mit Autos"
http://www.welt.de/data/2002/12/12/24387.html?prx=1
ORF ON Science "Spielzeug: Buben wollen Autos, Mädchen Puppen"
http://science.orf.at/science/news/63845
Gerianne M. Alexander und Melissa Hines:
"Sex differences in response to children's toys in nonhuman
primates"
Evolution and Human Behavior, Bd. 23, Nr 6, S. 467-479
(leider nicht online gefunden)
> Ich bezweifel jedenfalls, dass ein Affenkind die technische Natur
> eines Spielzeugautos erkennen kann, geschweige denn wissen kann, wozu
> der Gegenstand, dessen Modell ein solches Spielzeug ist, überhaupt
> gut ist.
> Ich tippe da entweder auf Zufall oder auf äußere Beeinflußung und
> damit ist das Ergebniss minderwertig.
Soweit wuerde ich nicht gehen. Ich traue auch Affenkindern (inklusive
den gruenen Meerkatzen) hier mehr zu als Du. Selbstverstaendlich kann
es sein, dass die Leute gepfuscht haben, z.B. indem sie uasserer
Einfluesse wirken lassen haben oder das Ergebnis schon in den
Versuchsspielzeugen eingebaut haben. Aber ich denke, man muss denen
beteiligten Wissenschaftlern nicht gleich von vornerein ein
entsprechend qualifiziertes Vorgehen absprechen nur weil einem das
Ergebnis ueberrascht. Misstrauischer bin ich da schon eher gegenueber
der schlagkraeftigen Interpretation, die die Medien den ganzen gibt.
Wie ich oben schrieb, konnte ich die Veroeffentlichung selbst leider
nicht im Netz finden.
> [...] Warum also sollten sich die
> Affenjungen mehr für ein Auto interessiert haben, wo sie doch gar
> keinen Grund für soein Interesse haben sollten. Bewegliche Teile
> (technisches Interesse) können es nicht sein, denn die haben Puppen
Kommt auf die Art der verwendeten Puppen an. Hier waere wiederum die
Originalveroeffentlichung interressant.
> [...]
> Wenn es animalischer Natur ist, heisst das noch lange nicht, dass es
> auch genetisch bedingt ist, also durch äußeres Einwirken nichtmehr
> beeinflußbar sei.
Das wollte ich auch nicht damit sagen. Vielmehr war ich nicht
sonderlich optimistisch, dass man Effekte, die sich sowohl in der
Affengesellschaft als auch in unserer Gesellschaft aehnlich
auftreten, wirkungsvoll verhindern kann. Immer natuerlich
vorrausgesetzt, das das Experment 'sauber' war und wirklich Aussagen
ueber das Verhalten von Affen im Allgemeinen machen kann.
Den Online-Berichten zufolge halten die beiden Wissenschaftler
allerdings angeborene Vorlieben fuer die Ursache.
Gruss,
Lars
> Lars K. schrieb am 17. Juli 2006 13:01
>
> > Vor einiger Zeit ging mal ein Versuch durch die Presse, bei dem
> > Affenkinder die Wahl zwischen verschiedenen Spielzeugen hatten. Den
> > Berichten zufolge gabe es eine klare Praeferenz der Weibchen zu
> > pflegende/soziale Objekte wie Puppen und bei den Maennchen zu den
> > technischen Objekten wie Spielzeugautos. Dort wurde es als Beleg fuer
> > eine genetische determinierte Vorlieber der Geschlechter gedeutet.
>
> Um das anzuerkennen müsste man die genauen Umstände des Experimentes
> haben.
Deshalb hatte ich so vorsichtig formuliert mit "Den Berichten
zufolge" und "Dort wurde es gedeutet". Ein bisschen Googeln ergab
uebrigens:
Welt "Auch Affenjungs "spielen gern mit Autos"
http://www.welt.de/data/2002/12/12/24387.html?prx=1
ORF ON Science "Spielzeug: Buben wollen Autos, Mädchen Puppen"
http://science.orf.at/science/news/63845
Gerianne M. Alexander und Melissa Hines:
"Sex differences in response to children's toys in nonhuman
primates"
Evolution and Human Behavior, Bd. 23, Nr 6, S. 467-479
(leider nicht online gefunden)
> Ich bezweifel jedenfalls, dass ein Affenkind die technische Natur
> eines Spielzeugautos erkennen kann, geschweige denn wissen kann, wozu
> der Gegenstand, dessen Modell ein solches Spielzeug ist, überhaupt
> gut ist.
> Ich tippe da entweder auf Zufall oder auf äußere Beeinflußung und
> damit ist das Ergebniss minderwertig.
Soweit wuerde ich nicht gehen. Ich traue auch Affenkindern (inklusive
den gruenen Meerkatzen) hier mehr zu als Du. Selbstverstaendlich kann
es sein, dass die Leute gepfuscht haben, z.B. indem sie uasserer
Einfluesse wirken lassen haben oder das Ergebnis schon in den
Versuchsspielzeugen eingebaut haben. Aber ich denke, man muss denen
beteiligten Wissenschaftlern nicht gleich von vornerein ein
entsprechend qualifiziertes Vorgehen absprechen nur weil einem das
Ergebnis ueberrascht. Misstrauischer bin ich da schon eher gegenueber
der schlagkraeftigen Interpretation, die die Medien den ganzen gibt.
Wie ich oben schrieb, konnte ich die Veroeffentlichung selbst leider
nicht im Netz finden.
> [...] Warum also sollten sich die
> Affenjungen mehr für ein Auto interessiert haben, wo sie doch gar
> keinen Grund für soein Interesse haben sollten. Bewegliche Teile
> (technisches Interesse) können es nicht sein, denn die haben Puppen
Kommt auf die Art der verwendeten Puppen an. Hier waere wiederum die
Originalveroeffentlichung interressant.
> [...]
> Wenn es animalischer Natur ist, heisst das noch lange nicht, dass es
> auch genetisch bedingt ist, also durch äußeres Einwirken nichtmehr
> beeinflußbar sei.
Das wollte ich auch nicht damit sagen. Vielmehr war ich nicht
sonderlich optimistisch, dass man Effekte, die sich sowohl in der
Affengesellschaft als auch in unserer Gesellschaft aehnlich
auftreten, wirkungsvoll verhindern kann. Immer natuerlich
vorrausgesetzt, das das Experment 'sauber' war und wirklich Aussagen
ueber das Verhalten von Affen im Allgemeinen machen kann.
Den Online-Berichten zufolge halten die beiden Wissenschaftler
allerdings angeborene Vorlieben fuer die Ursache.
Gruss,
Lars