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  • oho (2)

mehr als 1000 Beiträge seit 08.06.2020

Re: Klingt gut, aber..

Guckstu schrieb am 18.11.2024 06:51:

oho (2) schrieb am 17.11.2024 17:03:

Mit welcher Speichertechnologie soll das funktionieren?

Es ist doch alles da!
Akkus.
Pumpspeicher.
Gasspeicher.

Akkus sind teuer, werden aber schon jetzt gebaut.
Warum? Keine Ahnung, aber wahrscheinlich deshalb, weil man dafür kaum Genehmigungen braucht.

Sie taugen aber nicht als saisonale Speicher.

Pumpspeicher sind in Planung.
Bergwerke sind super: 1000-2000 Meter tief, da hat man pro Liter das 10-fache an Energie gespeichert wie bei einem oberirdischen Kraftwerk mit 100-200 Metern Höhendifferenz, man braucht also nur ein Zehntel des Volumens.

Natürlich ist die Hubhöhe beeindruckend, leider dürfte dafür das Volumen um mehr als einen Faktor 10 unter dem normaler Pumpspeicherkraftwerke liegen. Wenn Du Dir jetzt mal anschaust, was wir bisher an Leistung mit Pumpspeicherkraftwerken über welche Zeit bereitstellen können, dann weißt Du, dass das nicht die Lösung für unser Land sein kann.

Gasspeicher haben einen miesen Wirkungsgrad, sind dafür aber am billigsten.
Man spült einen Salzstock aus, pumpt Elektrolysewasserstoff hinein und entnimmt den wieder. Das Ausspülen ist spuckebillig, dicht ist so ein Salzstock ganz von selber, technisch braucht man nur einen Pipelineanschluss - und eine Anlage, die den Wasserstoff beim Entnehmen trocknet, nach dem Ausspülen ist jede Menge Feuchtigkeit in der Kaverne.
Ist vor allem für die Versorgung der chemischen Industrie gut, die braucht den Wasserstoff sowieso.
Aber man kann das Gas natürlich auch im Gaskraftwerk oder, mit besserem Wirkungsgrad, in einer Brennstoffzelle zu Strom machen.

Wir erzeugen also mit Elektrolyseuren, die wir nicht haben, aus Überschussstrom, den wir nicht kontinuierlich haben, Wasserstoff, den wir in unterirdische Speicher leiten, die wir in der Größe unseres saisonalen Speicherbedarfs nicht haben, und erzeugen dann im Bedarfsfall aus diesem Wasserstoff mit Kraftwerken, die wir nicht haben, den Strom, den wir benötigen. Kennst Du das Märchen "Des Kaisers neue Kleider"? Unsere Regierung ist ein FKK-Strand.

Allein schon dass es gleich drei völlig unterschiedliche Speichertechnologien gibt, heißt doch, dass die Kostenrechner sich die für den Anwendungszweck günstigsten raussuchen können.

Es bedeutet aber nicht, dass die damit realisierbaren Lösungen als Basis für eine international konkurrenzfähige Wirtschaft taugen. (Ein Postzusteller, der seinen Fuhrpark auf Maybach, Bentley und Ferrari beschränkt, dürfte gegen die aktuellen Betriebe keine Chance haben.)

Eine gute Geschäftsstrategie wäre ein "Energieabhängigkeiten-Mix" gewesen. Da allerdings ideologischen Vorgaben entsprochen wurde, hat der Bürger Deutschlands in 2-3 Jahren ökonomisch die Arschkarte gezogen.

Die durchgerechneten Szenarien sagen allesamt, dass es umso teurer wird, je langsamer die Umstellung gemacht wird.
Infrastruktur doppelt vorzuhalten kostet halt Geld.

Es sind keine Szenarien realistisch durchgerechnet, zumindest nicht bei uns.

Doch, natürlich. Mehrere.
Suchbegriffe: energiewende studien
Wenn du Agora und sonstigen Energiewendeverfechtern nicht vertraust, kannst du dich an den BDI oder E.ON halten, die äußern sich auch - Meinungsunterschiede gibt es da überall nur im Detail.

In diesem Bereich tummeln sich bei uns Gläubige, Propagandisten, Opportunisten, ...
Deswegen sind wir ja auch im Besitz der reinen Wahrheit, die uns über die uns entgegenkommenden Geisterfahrer lachen lässt.

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