SheepRuleWorld schrieb am 08.08.2021 11:37:
Das int. Seerecht - ehemals britisches Seerecht - erlaubt die Inbesitznahme einer neuen, z.B. durch Unterwasservulkanismus geschaffenen Insel, wenn man nur 10 Tage drauf wohnt. Man besitzt die dann, kann sogar einen eigenen Staat darauf gründen. Mitsamt aller Fischereirechte 100 Seemeilen in jede Richtung.
Interessanterweise steht da nirgendwo, wie so eine Insel entstanden sein muß. Die kann durch Vulkanismus entstanden sein, durch Plattentektonik, es kann eine verlassene Ölbohrinsel sein, kann aber auch - und das ist, was China sich "erlaubt" hat - eine Sandaufschüttung sein.
Ich fürchte, wir (die UNCLOS Vertragsstaaten) haben uns damit ins eigene Knie geschossen und müssen Chinas neue Inselchen nun anerkennen! :-)
USA übrigens haben UNCLOS, den Internationalen Seegerichtshof in Hamburg sowie den internationalen Gerichtshof für Menschenrechte nie anerkannt. Ebensowenig wie Israel.
Ich fürchte, Philippinen, die bereits mit ihrer Klage gescheitert sind, stehen (zusammen mit den global kriegslüsternen USA) völlig alleine da. Der Internationale Seegerichtshof hat entschieden, daß das Problem nur auf dem Vertragswege zu lösen ist.
Diese "unwesentlichen" Tatsachen aber - werden in den US kontrollierten Westmedien - strikt ausgeblendet!
Ganz so einfach ist das nicht, da gibt es noch eine Menge Kleingedrucktes. Zum Beispiel muss besagte Insel mindestens in der Lage sein Leben zu ermöglichen.
Article 121 of the Draft Convention of the Third United Nations Conference on the Law of the Sea grants a 200‐mile exclusive economic zone and continental shelf to all islands, excepting only those “rocks which cannot sustain human habitation or economic life of their own.”
Und eine Ölbohrinsel dürfte hier nicht als Insel zählen weil sie schwimmt und verlegt werden kann - also eher ein Schiff. Dazu kommt das Aufschüttungen innerhalb der Anspruchsgebiete anderer Länder noch ein zusätzlicher Sonderfall sein dürften.