Karyptis schrieb am 16.07.2023 10:37:
Es würde sich eher die Berechnung Freibad pro Einwohner anbieten. Denn eben diese Einwohner müssen es bezahlen und wollen es nutzen.
Aber auch dort nur auf der Ebene Stadt(staat) mit Stadt(staat) oder Flächenland mit Flächenland (daran bin ich eigentlich beim Lesen hängengeblieben - deswegen auch die Überschrift über dem Thread). Es ist tatsächlich so, das Bayern (wenn man die Wikipediazahlen ranzieht) mehr Freibäder per 1000 Einwohner hat als Hamburg. Aber Bayern hat auch mehr Freibäder per Tausend Einwohner als München Altstadt Lehel. Die Qualität des Vergleichs liegt auf dem Niveau von "Im bundesdeutschen Süden ist man transenfeindlicher. In Berlin Schöneberg gibt es mehr transsexuelle Prostituierte per tausend Freier als in Sachsen". Logischerweise ist die Freibadverfügbarkeit per tausend Einwohner in Metropolregionen geringer als (gemittelt) in Flächenländern - die Dinger brauchen nämlich Platz. Und das Umland bietet mobilen Anwohnern der Metropolen entsprechend Badegelegenheit - nannte man zu den Zeiten, als man noch keine Hitzepanik schob und die Pommes einsfuffzich kosteten nebenbei Naherholungsgebiete. Und die gehören nicht zwingend zur betreffenden Verwaltungseinheit.
Es ist ein dämlicher Vergleich, bei dem der Autor nicht nur eine Tabelle hergezogen und zwei Zahlen genommen hat, ohne sie in Relation zu setzen - er hat auch noch seine taschenrechnerbedingte Blindheit gegenüber der Realität demonstriert und gezeigt, wie wenig Achtung er korrekter Begrifflichkeit entgegenbringt. Und allein der Vergleich zeigt doch schon, was von veröffentlichten Statistiken zu halten ist und daß du für eine wie auch immer geartete Behauptung irgendwo auch eine Statistik ausgraben kannst, die die Behauptung stützt. Und daß dafür auch noch eine Statistik reicht, weil anscheinend die Leser diese in der Mehrzahl auch nicht mehr einordnen können. Ist sie selbst auch noch so wenig in der Sache aussagefähig wie eine unbereinigte Zählung der Freibäder per Bundesland.