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  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

Der übliche Quatsch

In der 1950er Jahre ...

Die durchschn. Wohnfläche pro Person betrug 1960 in der BRD 19,4 m². Heute (Daten von 2019) sind es 47 m².
Oder pauschal gerechnet: In Berlin könnten auf der selben Fläche 8,9 Mio Einwohner leben oder die Bewohner kämen mit 41% der Fläche aus.

"Meine Frau hat es nicht nötig zu arbeiten" -

Damals kümmerte sich die Frau um die Kinder und alles im Bereich des Haushalts.
Der Mann bekam am Morgen seinen Henkelmann in die Hand gedrückt und hatte nach der Arbeit wirklich frei.
Die Frauen und Kinder bewegten sich hauptsächlich im Wohnumfeld.
Durch das beengte Wohnen und der damaligen Kinderzahl wurde in den großen Städten auch die Schule in unmittelbarer Nähe angeboten
Wer in auf dem Land im Dorf oder in der Kleinstadt lebte, für den waren oft lange und zeitraubende Wege nichts ungewöhnliches. Kilometerlange Fußwege zur Schule. Als Luxus mit dem Fahrrad.
Einmal am Tag fuhr dann der Postbus in die große Stadt.

Ganz zu schweigen davon, dass der Fokus "Berufsverkehr" (wie auch das Paradigma der "Beschleunigung") nicht der tatsächlichen Vielfalt städtischer Mobilitätsbedürfnisse Rechnung trägt. Die alltägliche Mobilität, die gekennzeichnet ist durch die Verknüpfung von eher kurzen Wegen, braucht eher eine feinmaschige, lebenspraktische Funktionalität.

Das Hauptmobilitätsbedürfnis ist und bleibt der Weg zur Arbeit.
Jetzt aber sogar in einer extrem verschäften Form:
Statt nur dem Vater, geht jetzt auch die Mutter in die Bütt.
Der Job für´s Leben ist Geschichte, so dass i.d.R. ein oder beide Elternteile einen relativ langen Weg zur Arbeit haben.
Die Kinder müssen dort irgendwie eingetaktet werden, mit KiTa, Schule und Verwahrung. Zudem sind oft noch Wege zur Nachhilfe oder irgendwelchen Vereinsaktivitäten angesagt. Der Haushalt und Einkaufen wollen auch in der Restzeit abgehandelt werden.
Das alles mit dem Fahrrad? Bei Wind und Wetter? Na, dann viel Spaß.
Zudem ist unser ganzes Mietsystem auch familienfeindlich. Es ist solvente Kinderlose und Altmieter, welche in die angenehmen Stadtteile unserer Innenstädte bevölkern. Eine Familie von Selbstzahlern kann sich eine angemessen große Mietswohnung garnicht mehr leisten.

Nein, nein. Wir bekommen hier wieder einmal den üblichen, lebensfremden Sernom serviert, der nur für einen kleinen, privilegierten Teil der Bevölkerung überhaupt realistisch ist.

Nebenbei: Das Hauptproblem unserer Städte sind mittlerweile die Laternenparker, die auch die letzte Lücke schließen. Würde man, wie z.B. in Japan den Nachweis eines Stellplatze verlangen und das Laternenparken, jenseits des Kurzeitparkens verbieten, sähe die Sache ganz schnell anders aus. Aber man sollte sich erst eine Lösung für das obige Problem ausdenken.

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