Sicherlich kann man mit den jetzt zu "verstetigen" LKW-breiten Radwegen Ökomoralpunkte sammeln und enormen Fleiß (aka Aktionismus) vortäuschen. Zusätzlich spart man Ausgaben für Erhalt und Weiterentwicklung von Infrastruktur ein.
Ich sehe Radwege durchaus als förderungswürdig ein - aber ein Ausspielen gegen den pöhsen PKW und noch böseren Transporter und den allerschlimmsten Feind - den LKW bringt keinem etwas. Auch als reiner Fahrradnutzer möchte man volle Ladenregale, ankommende Handwerker, weggeräumten Müll etc. haben. Dazu gehört angesichts der Mobilitätsanforderungen auch ein leistungsfähiges Straßennetz mit ausreichenden Abstellmöglichkeiten. Diese Abstellmöglichkeiten verteufeln hilft nicht, die müssen ja auch nicht unbedingt im öffentl. Straßenland sein - aber die Bauordnung um Parkplätze erleichtern und sich dann wundern wenn auf der Straße geparkt wird ist leicht schizophren.
Von jedem arbeitendem Mobilität erwarten und keinerlei Voraussetzungen dafür zu schaffen ist Heuchelei. Selbst von Jobcentern werden in Berlin 2 Stunden Fahrzeit als hinzunehmen für den Zwangsarbeiterjob angesehen - da muss man bessere "Ausreden" finden.
Mobilitätsvoraussetzungen müssen keine 8-spurigen Highways sein, das kann auch halbwegs gut getakteter ÖPNV und auch Radweg sein - aber auf jeden Fall mit einer gewissen Zeitobergrenze. 10 Minuten Rad, 20 min ÖPNV, 30 Min PKW erscheint mir da als akzeptable Obergrenze. Wie könnte man soetwas regeln?
Rainer