am Besten nochmal mit BioNTech nachimpfen
Mich interessiert die Frage gerade auch, weil es meine eigene Entscheidung betrifft. Für mich wären die Argumente zu Gunsten von Moderna diese:
a) Insgesamt etwas bessere Papierform, gerade auch was den Schutz gegen Delta angeht. Genau könnte ich das jetzt nicht rekapitulieren, es ist teilweise einfach mein Gesamteindruck aus den letzten Monaten. Unter der Rubrik Papierform verbuche ich hier auch die Entscheidung der Israelis, auf Moderna umzustellen, denn zu deren Fähigkeit und Willen, die eigene Bevölkerung zu schützen, hätte ich erhebliches Vertrauen.
b) BioNTech ist, ausweislich der Statistiken der NZZ (https://www.nzz.ch/panorama/coronavirus-weltweit-die-wichtigsten-grafiken-ld.1608094), eindeutig der verbreitetere Impfstoff. Selbst in den USA ist BioNTech etwas häufiger verimpft als Moderna, nur in der kleinen Schweiz dominiert eindeutig Moderna. Wenn es doch Ausweichmutationen gibt und dabei die Unterschiede zwischen den Impfstoffen eine Rolle spielen, könnte es besser sein, man hat nicht denselben Impfstoff wie alle Anderen auch. Dieses Argument würde nur dann ins Wanken geraten, wenn man auf einen wesentlich schlechteren Impfstoff umsteigt oder der seltenere Impfstoff so selten verabreicht wird, daß man keine vernünftige Basis für Statistiken über Wirksamkeit und Risiken hat. Beides ist aber anscheinend bei Moderna nicht der Fall.
c) Eine andere Frage wäre das Ausweichen auf einen Totimpfstoff, wie er gerade in der Zulassung ist. Es scheint aber nicht so, daß Totimpfstoffe generell weniger riskant sind. Beispielsweise war das berüchtige Pandemrix ein Totimpfstoff, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Deswegen wäre das Impfrisiko bei Moderna in der Zeit vor dem Sommer 2022 überschaubarer.
Ich gehe also bisher davon aus, daß Moderna die bessere Wahl ist, wobei ich mir das wahrscheinlich vor meiner Auffrischungsimpfung noch einmal genau überlegen werde. Ändern könnte sich das vor allem dann, wenn BioNTech doch noch bis dahin einen speziell auf aktuellere Virusvarianten zugeschnittenen Impfstoff auf den Markt gebracht hat. Weil ich davon ausgehe, daß die dabei vorzunehmenden Änderungen vermutlich keine erhebliche Auswirkung auf das Impfrisiko haben, wäre das eine andere Situation als bei einem Totimpfstoff, der nur wenige Wochen in Benutzung ist.
Natürlich muß man auch damit rechnen, daß irgendwann staatlicherseits massiver Druck auf die J&J-Geimpften ausgeübt wird, die noch keine Auffrischung haben. Daß man hierbei auch mit hirnrissigen Aktionen seitens der Politik rechnen muß, die zB bereit ist, Druck auf die Stiko auszuüben, ist in dieser Zeit die bedauerliche Realität. Wenn man auf diese Weise in Zugzwang gerät, wäre man vielleicht doch gezwungen, BioNTech zu nehmen. Im Augenblick scheint es aber noch so zu sein, daß man eine relativ freie Wahl zwischen den beiden mRNA-Impfstoffen hat.