Sollten wasserdichte Beweise auftauchen, die die Schuld zweifelsfrei belegen, dann könnte es als Folge dieses Urteils vermehrt zu Selbstjustiz kommen, weil der Glaube an Gerechtigkeit nicht mehr vorhanden ist.
In dieser Absolutheit halte ich die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts daher für falsch. Es hätte eine Abwägung zwischen der schwere der Tat und der schwere der neuen Beweise geben müssen. Nicht jedes neue Indiz darf zu einem neuen Verfahren führen, wenn aber Beweise auftauchen, die zu nahezu 100% die Tat belegen, kann man keinen normalen Bürger davon überzeugen, daß es OK ist, einen Mörder weiter frei herumlaufen zu lassen. Wenn sich aber das Recht zu weit vom Gerechtigkeitsempfinden der großen Mehrheit der Bevölkerung entfernt, dann besteht die Gefahr, daß der Rechtsstaat insgesamt Schaden nimmt.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (02.11.2023 19:45).