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147 Beiträge seit 10.03.2005

Daseinsberechtigung von Musikkritikern

Kann mir mal einen erklären, wozu man gerade Musikkritiker braucht?
Was gibt es denn da zu kritisieren, wie Musik auf einen wirkt, ist ja
wohl für jeden unterschiedlich. Letzten Endes ist es Geschmackssache.
Ich könnte verstehen, wenn es wie in der Klassik bekannte Stücke
gibt, die gespielt werden, wenn also Interpret vom Komponisten
getrennt ist, und man beurteilt, welcher Interpret nun besser
interpretiert - wobei ich selbst da nicht sicher bin, ob man wirklich
sagen kann, wer besser ist, das könnte eigentlich nur der Komponist
beurteilen, und der steht bei klassischen Stücken nunmal nicht mehr
zur Verfügung. Heutzutage hingegen ist ja ein Stück in aller Regel
direkt an einen Interpreten gebunden, insofern kann man doch schlecht
vergleichen (kann man Kritik üben ohne Vergleich?). Bevor jetzt
jemand meint, man könnte ähnliche Stücke vergleichen - so
funktioniert es ja anscheinend nicht. Die einen finden z.B. Nirvana
toll, nicht Nirvana in Verbindung mit Smells like a... Der Interpret
braucht ein paar gute Stücke, kann daneben soviel Müll haben wie er
will, er wird nur an seinen Erfolgen gemessen. (Gibt's wirklich
Alben, die nur Stücke enthalten, die man alle zusammen für brilliant
hält? Ich kenne jedenfalls keines.) Wenn also der Interpret fest an
die Komposition gebunden ist, warum wird beim Star nur noch der
Interpret in den Fokus gestellt, und nicht mehr die Kombination aus
beidem, die ja anscheinend bewertet wird?

Mir entzieht sich jedenfalls, warum sich überhaupt jemand für
Musikkritiken interessiert. Oder sind Musikkritiker eigentlich nur PR
Leute, die sagen, dass es jetzt neu den und den gibt, der so und so
klingt, aber ohne zu werten, dann könnte ich es wieder verstehen,
dass sie praktisch vorsortieren. Dann wäre allerdings der Begriff
Kritiker unangebracht.

DRG
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