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  • Der Kalle

301 Beiträge seit 08.03.2002

Neil Young und US-Patriot?

Wenn man keine Ahnung vom Thema hat, sollte man besser schweigen.

Da Neil Youngs "patriotische" Zeiten (besser "pro-Reagan") bereits
Anfang der 80er (also noch vor "Rockin´ in the free world") waren,
kann wohl nur die Single "Let´s roll" gemeint sein, die in den
Nachwehen des 11.9. entstanden ist.

Selbst deren Text ist aber nicht US-patriotisch, sondern ruft
schlicht und einfach zum Kampf gegen das "Böse" und für z.B.
Gerechtigkeit auf. Btw, nicht explizit zum Kampf mit Waffen, sondern
"on the wings of a dove".

Das zugehörige Album "Are you passionate" zählt wohl wirklich nicht
zu den Höhepunkten seiner Karriere. Die Songs sind allerdings
teilweise nicht schlecht (besonders "Goin´Home"), allerdings sind die
Albumversionen verglichen zu den Lifeversionen der Eurotour ´01 sehr
kraftlos.

Mittlerweile ist das aktuelle Album "Greendale" seit zwei Jahren
draußen, ein Konzeptalbum gegen die aktuelle amerikanische
Medienlandschaft und in seiner Darbringungsform (Akustische Tour,
Album, Elektrische Tour mit Musical-Charakter, Film, Buch) wohl
einzigartig. Neil Young hat das Album auf seiner Solo-Akustik-Tour in
Europa noch vor dessen Veröffentlichung auf jedem Konzert komplett
gespielt, ebenso auf der folgenden USA-Tour.
Und Mann, da war vielleicht Energie dahinter!

Nein, den Kanadier als "glühenden US-Patriot" zu bezeichnen zeugt
einfach nur von Desinteresse am Künstler und äußerst oberflächlicher
Befassung mit dessen Werk der letzten Jahre.

Setzen, sechs.

Der Gruß, Kalle

P.S.: Auf Clowns wie Adam Green kann ich verzichten, aber Green Day
haben mich mit dem Album "American Idiot" mehr als überrascht.
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