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  • notting

mehr als 1000 Beiträge seit 01.06.2004

"Arme" Länder und Klimasofortprogramm

Weltweit zerstört die Klimakrise Menschenleben. Während Länder wie Deutschland die Klimakrise weiter befeuern, erleben Millionen von Menschen in Pakistan die Konsequenzen.

1. Auf den Bildern von der Flut in Pakistan sah das für mich durchaus vergleichbar mit dem Ahrtal aus, u.a. Häuser recht nahe am Fluss. D.h. wenn was kommt, tritt der Fluss _wegen_ den Häusern noch mehr über die Ufer. Und die zerstörten Häuser die weggeschwemmt werden, verstopfen die Durchflüsse an Brücken, wodurch noch mehr Müll weggeschwemmt wird, wodurch noch eher die Durchflüsse unter Brücken verstopft werden, etc.
Kurz: Auch wenn die Abstände zwischen solchen Fluten durch den Klimawandel kleiner werden, sind die Leute selber schuld die so nahe an einem Fluss Häuser bauen.

2. Pakistan hat Militärausgaben ca. 11,3 Mrd. USD. An anderer Stelle heiß es von Friday For Future "Krieg ist der größte Klimakiller!". Zwischen Indien und Pakistan kann's in nicht allzuferner Zukunft auch noch krachen. Ergo dort wäre genug Geld da für Klimaschutz, auch in Indien.
Wieso wird das hier nicht erwähnt?!

Am gestrigen Freitag wurde ansonsten bekannt, dass die Bundesregierung die Verabschiedung ihres Klimasofortprogramms, das bereits für den Sommer versprochen war, erneut verschoben hat.

Nun ist die Rede davon, dass das Kabinett im Oktober darüber abstimmen wird. Bis es dann durch Parlament und Bundesrat ist, wird es wohl schon Winter sein.

1. Aktuell gibt's eh kaum Handwerker und Material zu vernünftigen Preisen.
2. Dort ist AFAIK keine Pflicht vorgesehen, dass Mieter beim Mieterstrom teilnehmen müssen (unter gewissen Anti-Abzock-Rahmenbedingungen). Das bedeutet, dass immer wenn sich der (nächste) Mieter umentscheidet, müsste ein Elektriker kommen, die oft schwierig zu bekommen und teuer sind. Ergo wird dann meist kein Mieterstrom angeboten, wodurch nennenswerte Kostenvorteile für interessierte Mieter nicht nutzbar sind.
3. Es ist immernoch so, dass die Investitionen in Isolierung, Solaranlage & Co. sich erst nach sehr langen Zeiträumen bezahlt machen (falls z. B. die Isolierung nicht doch wieder als teurer Sondermüll entsorgt werden muss, dann halt nicht). Deswegen gibt's viele ältere Häuser, die unter diesen Gesichtspunkten zügig nachgerüstet werden sollten. Leider darf man in den ersten 3 Jahren nur sehr bedingt investieren, wenn Steuervorteile defakto nicht verlorengehen sollen, weil man sonst in der Praxis als z. B. 40jähriger Käufer bis zum 90. Geburtstag absetzen muss, wo man aber nicht mehr genug verdienen wird, dass es sich wirklich lohnt, falls man dann überhaupt noch lebt (Stichwort 15%-Grenze bzw. 2%/Jahr Abschreibung von Herstellungskosten).
Der Oberwitz ist ja auch noch, dass man innerhalb von 2 Jahren (also auf jeden Fall weniger als die o.g. 3 Jahre) das Dach isolieren soll, wodurch man in der Praxis meist schon über der Grenze sein dürfte. Ggf. ist man noch gezwungen gleich die Heizung auszutauschen, weil für die Vorbesitzer Ausnahmeregelungen galten, wodurch die Heizung eigentlich seit Jahren fällig ist.
Aber gerade Energiesparmaßnahmen muss man oft im großen Paket machen, damit sie Sinn machen, wie z. B. Solar (ggf. + Dach, weil dann schon ein Gerüst steht) + Wäpu, was aber alles nicht billig ist.
Das müsste man auch ändern, damit es für Käufer bzw. Vermieter attraktiv ist, zügig mit klimafreundlichen Modernisierungmaßnahmen beginnen.
Vielen Vermietern werden heute also auch bei sowas oft Knüppel zwischen die Beine geworfen, offenbar aufgrund von pauschalem Vermieterhass: https://www.zeit.de/wirtschaft/2016-05/immobiliengeschaeft-mietpreise-mietpreisbremse-vermieter-profit (ein paar Jahre alt, sollte sich aber nichts gravierendes verändert haben)

Zwei Drittel aller Vermieter hierzulande sind private Kleinvermieter", sagt Alexander Wiech vom Eigentümerverband Haus & Grund, "das Gros der Wohnungen gehört eben nicht privaten Unternehmen, sondern Privatleuten, die zwei bis maximal fünf Wohnungen besitzen und die nebenbei vermieten."

Sprich die meisten Vermieter dürften auch noch auf weitere Einkommensquellen braucht (z. B. Arbeiten gehen), um die Immobilie erhalten bzw. klimafreundlich modernisieren zu können

notting

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