Die Crux mit den heutigen Filmkritiken ist, dass man wenig darüber erfährt, was die Mitwirkenden (Darsteller[1], Regisseur, Kameramann, Drebuchautor,...) so können, sondern darüber, ob der Rezensent eine schmissige Kritik über ihn schreiben kann, weil der Streifen - wie es heute heisst - anschlußfähig an die ganzen interessanten Ideologeme ist, die er sich in einem geistes-/gesellschaftswissenschaftlichen Studium sicher mühseelig genug angelesen hat oder - wie in diesem Fall besonders deutlich - weil er seine persönliche Weltanschauung ohne große Umstände hineininterpretieren kann. Wem etwa liberale Ironie nichts sagt oder wer sie un-cool findet oder mit dem ganzen idealistischen Schmonzes, den der Autor zu erkennen glaubt, nichts anfangen kann darf weiter rätseln, wo die Qualitäten des Films liegen.
Die Entscheidung, ob ich mich für WoWo in ein Kino begeben soll oder ob ich stattdessen die Zeit nutze mir mal wieder LOTR zuhause auf BluRay anzuschauen wird mir durch diese Rezension jedenfalls nicht erleichtert.
[1] Hier muss man die Information ausnehmen, dass die Hauptdarstellerin über eigene Kenntnisse zu diversen Kampfsportarten verfügt. Denn in den Action-Filmen der letzten Jahre sah man viel zu oft eine dieser Pseudo-Amazonen, deren Kampfszenen trotz gewöhnlich aufwendiger/n Kameraführung/Schnitts leider immer deutlich offenbarten, dass sie sich den Weg im Ernstfall nicht mal gegen ein paar Teletubbies frei-zu-kämpfen in der Lage wären. Die Actrice könnte also eine echte Besetzungslücke im heutigen Hollywood-Actionkino schließen.