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  • hdwinkel

mehr als 1000 Beiträge seit 16.06.2012

Unfähigkeit zu Kompromissen

Diese Unfähigkeit zu Kompromissen ist doch auch bei uns angekommen und dieser Trend wird sich verstärken.
Die Hälfte der Deutschen ist z.B. gegen weitere Waffenlieferungen an die Ukraine, wie das Marktforschungsinstitut IPSOS in seiner jüngsten Umfrage dazu festgestellt hat:

Hamburg, 12. September 2024 – Die Hälfte der Deutschen (51 %) ist der Meinung, dass Deutschland keine weiteren Waffen mehr an die Ukraine liefern sollte, wie eine aktuelle Ipsos-Umfrage zeigt. Knapp zwei von Fünf (38 %) sprechen sich derweil für weitere Waffenlieferungen aus. Etwa jeder zehnte Befragte hat keine eindeutige Meinung zu dieser Frage (11 %). Ipsos hatte dieselbe Frage schon im Februar dieses Jahres gestellt. Damals war das Meinungsbild etwas ausgeglichener: 43 Prozent sprachen sich gegen und 39 Prozent für weitere Waffenlieferungen aus. Außerdem war ein größerer Anteil von 18 Prozent unentschieden.

siehe https://www.ipsos.com/de-de/halfte-der-deutschen-gegen-weitere-waffenlieferungen-die-ukraine

Wie wird denn die Diskussion darüber jetzt geführt, in der Regierung, in den Medien, hier im Forum?
Die Begriffe 'Putinversteher', 'Lumpenpazifist', 'Bellizist' usw. haben Hochkonjunktur und geben eine präzise Antwort.
Bist du nicht für mich, bist du gegen mich.
Das wird doch eher noch schlimmer.

Tatsache ist, dass die Frage einer militärischen Unterstützung für die Ukraine mittlerweile bei uns sogar zu bedeutenden Wählerwanderungen führt. Ob aus Überzeugung oder aus Trittbrettfahrertum ist da schon fast egal, bestimmte Parteien gewinnen jedenfalls gerade massiv an Stimmen, weil nicht erkennbar ist, dass die derzeit herrschenden Parteien und die führende Opposition an irgendwelchen Kompromissen hin zu einem Frieden in der Ukraine interessiert sind.
Man redet nicht miteinander, sondern übereinander. Friedenskonferenzen ohne die Teilnahme eine der Kriegsparteien als Vorbild.
Es finden auch keine gesitteten Debatten mehr statt, sondern ideologische Kämpfe.

Es sieht so aus, dass die wichtige Diskussion über die militärische Unterstützung nicht mehr im sog. demokratischen Spektrum geführt wird, wie es in unserer repräsentativen Demokratie eigentlich vorgesehen ist. Die Hälfte der Deutschen wie gesagt ist gegen die Lieferung von Waffen. Das wird die Parlamente und damit die Demokratie verändern und dieselbe Spaltung wie in den USA ist (nicht nur deshalb) vorprogrammiert.

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