Ansicht umschalten
Avatar von GP.0
  • GP.0

549 Beiträge seit 28.01.2016

Zu einem Vertrag gehört Vertauen auf die Einhaltung

"Obwohl Frankreich und Deutschland für das Abkommen bürgten, drängten sie die Ukraine nicht zur Einhaltung."
Wie sieht diese Aussage aus der Sicht Russlands aus? Welches Vertrauen kann das Land noch in solche Vertragspartner haben?
Im jüngsten Interview mit "Die Zeit" sagte Angela Merkel wörtlich:
"Und das Minsker Abkommen 2014 war der Versuch, der Ukraine Zeit zu geben.
Sie hat diese Zeit hat auch genutzt, um stärker zu werden, wie man heute sieht. Die Ukraine von 2014/15 ist nicht die Ukraine von heute. Wie man am Kampf um Debalzewe (Eisenbahnerstadt im Donbass, Oblast Donezk, d. Red.) Anfang 2015 gesehen hat, hätte Putin sie damals leicht überrennen können. Und ich bezweifle sehr, dass die Nato-Staaten damals so viel hätten tun können wie heute, um der Ukraine zu helfen."
Bevor wieder der Einwand kommt, Russland hätte seine Verpflichtungen nicht eingehalten. Diese bestanden darin, die Vertreter der abtrünnigen Republiken an den Verhandlungstisch zu bringen. Da die ukrainische Regierung aber es bis heute ablehnt, mit den Vertretern direkt zu sprechen, was Deutschland und Frankreich garantiert hatten, aber nicht durchsetzten, kann man nicht nachprüfen, ob Russland etwas schuldig geblieben ist. In diesem Licht muss man wohl auch Putins Aussage sehen, dass er aus heutiger Sicht damals anders hätte handeln müssen, also die militärische Lösung forcieren, die möglich gewesen wäre, wie auch Merkel zugibt.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten