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  • hdwinkel

mehr als 1000 Beiträge seit 16.06.2012

Die Warum-Frage ist wichtig

Die Frage nach den Bewggründen ist wichtig und wird zwar nicht den Konflikt beenden, aber wird ihn rationaler machen und die Chance erhöhen, auch unkonventionelle Möglichkeiten zur Konfliktentschärfung zu finden.

Ein Beispiel: Als die Verbrechen der russischen Armee in Butscha bekannt wurden, hatte ich mich gefragt, wo der viele Hass auf die Ukrainer herkommt.
Die plausibelste Antwort für mich war die, dass in den einschlägigen sozialen Netzen der Kriegsparteien Videos verbreitet wurden, die Folterungen von russischen Bewohnern im Donbas durch Asow zeigten.
Ob diese Viedeos jetzt stimmten oder Fälschungen waren, kann ich natürlich nicht feststellen, aber dass die Russen vor allem nach tätovierten Menschen in den frisch durch sie eroberten Gebieten suchten ist dokumentiert, der Zusammenhang da. Der Hass auf Ukrainer war nicht gleichverteilt, sondern bezog sich auf vermutete Asow Kämpfer.

Mindert das jetzt die Schuld bzgl. der Kriegsverbrechen der russischen Militärs? Selbstverständlich nicht. Kriegsverbrechen bleiben Kriegsverbrechen.
Aber es böte eine Perspektive: Man könnte neben Butscha versuchen, die Vorgänge im Donbas aufzuklären und dann entsprechend ob sich die Vorwürfe Russlands bewahrheiteten auch gegen Asow vorgehen, oder eben die Russen überzeugen, dass sie da einem Fake aufgesessen sind, die Russen also keineswegs so bedroht waren, wie von ihnen angenommen.

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