Auch als Kriegsgegner hat man immer die Frage zu beantworten, wann man denn nun kämpfen muss, also wann es nicht mehr genug ist zu sagen, dass man sich einfach raushält.
Für mich selbst ziehe ich diese Linie da, wo Kriege in Genozide übergehen.
Mit der Gewissheit ohnehin zu sterben, weil einen der Gegner in jedem Fall umbringen will, egal was man selbst tut oder nicht tut, dann kann und muss man vielleicht selbst zur Waffe greifen.
Das war bei der Hungerblockade Leningrads der Fall, dem Holocaust sowieso, jüngst auch bei den Angriffen des IS auf die Jesiden.
Der russische Angriffskrieg in der Ukraine ist verbrecherisch, aber in diesem Sinne kein Genozid.
Der Anteil der Zivilisten an den Getöteten ist extrem klein, es gibt gerade keinen Führerbefehl, keine Vernichtungslager, keine öffentlichen Massenhinrichtungen, keine Flächenbombardements, ganz im Gegensatz zu anderen Kriegen der jüngsten Zeit.
Das nährt in mir die Hoffnung, dass zumindest ein Waffenstillstand möglich ist. Mit der Zeit sogar mehr.