In Wirklichkeit ist es die Wiederkehr des ewig Gleichen. Das selbe manichäische Verfeindungsdenken wie immer schon. Wir, die Guten, gegen die, die Bösen. Ironischerweise ist es ausgerechnet Deutschland, das ein historisches Beispiel dafür geliefert hat, dass gelegentlich die Realität nahe an diese Vorstellung herankommt. Es waren Deutsche, die Europa im Blut ertränkt, die 27 Millionen Sowjet-Bürger, ein Grossteil davon Zivilisten, regelrecht vernichtet haben. Den Holocaust, allein mehr als genug, sich in Grauen abzuwenden und auf den in Deutschland deutsche Schuld reduziert wird, bräuchte man genau deshalb nicht zu erwähnen.
Inzwischen ist es aber längst zu einer Art Wandrung - um mit Döblin zu sprechen - gekommen, eine Transsubstantiation, das leibhaftig Böse ist aus deutschen Körpern aus- in fremdländische eingegangen. Milosewitsch, Saddam, Ghaddafi, nun Putin. Und die Deutschen fungieren als Gewissen der Welt, das über wokes Benehmen wacht. Am Rhein, oder wo auch immer.
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