Wenn eine Friedensbewegung im laufenden Ukraine-Konflikt Sinn machen kann, dann vielleicht indem man einen Blick auf die Kriegsziele wirft. Ich sehe da beim russischen Angreifer einen deutlichen Wandel: in der ersten Phase hat Russland vielleicht geglaubt (gehofft), das Regime in Kiew aus dem Sattel zu heben und die ganze Ukraine wieder in den russischen Einflussbereich zurückzuholen (-zwingen). Das hat (zu Recht) nicht funktioniert. Das haben die Russen aber wohl sehr schnell selbst begriffen und die Ukraine als Ganzes abgehakt. Das neue Kriegsziel scheint die Sezession zu sein, also die Ost- und vielleicht auch Teile der Südukraine aus der aktuellen Ukraine herauszulösen und eine Rest-Ukraine zu lassen (ja, erinnert an die Rest-Tschechei, ist aber anders). Die vom Westen unterstützte Ukraine verfolgt immer noch das Kriegsziel der vollständigen Souveränität. Mittlerweile wohl illusorisch, aber sehr intensiv vom Westen bekräftigt.
Hier ergibt sich - so meine Meinung - eine neue Aufgabe für die Friedensbewegung jedenfalls in diesem Konflikt. Auch die Ukraine und der Westen können sich ihre Kriegsziele abschminken. Daraus wird nichts mehr, außer über die Leiche Russlands. Und daraus wird dreimal nichts.