hdwinkel schrieb am 08.08.2023 21:54:
Aus ukrainischer und westlicher Sicht war die Konferenz von vornherein keine Konferenz um Frieden zu verhandeln, sondern die Bedingungen dafür zu schaffen, einen Frieden gegen Russland zu erzwingen. Also keine Friedenskonferenz, sondern eine Sieg-Friedenskonferenz.
Das ist soweit plausibel und völkerrechtlich auch in Ordnung.
Nur ist es auch realistisch?Was müsste denn passieren, damit Russland sich aus der Ukraine zurückzieht?
Selbst ein fast vollständiges Embargo Russlands würde an der Kriegsfähigkeit Russlands kaum etwas ändern, da nun ausgerechnet die russische Kriegsindustrie weitgehend autark ist, einschließlich der benötigten Rohstoffe und sogar Computerchips.
Umgekehrt würden die Weltmarktpreise für Getreide weiter steigen, wenn neben ukrainischem auch russisches Getreide auf dem Weltmarkt fehlt. Damit wäre das Gegenteil der Ziele solcher Länder wie China und Indien erreicht, was diesen Embargoansatz unrealistisch macht.Man kann es drehen und wenden wie man will, aber diese Gespräche bringen keinen Frieden, auch keinen Sieg-Frieden.
Es kann aber auch sein das China erkennt wie gefährlich für es selbst ist wenn ganz Osteuropa und damit der weltweit wichtigste Standort für Lebensmittelprduktion allein in russischer Hand ist. Wer sagt denn das bei einem Embargo der globale Süden mitmachen muß. Das schwarze Meer ist nur klein, da würde es nur unnötig eng auf dem Schlachtfeld werden. Das kann die Ukraine mit ein bissel Unterstützung selbst. Ein paar brennende Terminals, zwei oder drei versenkte Tanker das reicht fürs erste völlig aus. Natürlich immer als Antwort auf brutale russische Angriffe, was ja nicht schwer fällt.
PS
die russischen Mikrochips das sind wohl diese Holzbretter mit den Kugeln auf Drähten zum hin und her schieben?
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (08.08.2023 22:19).