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  • Pearphidae

mehr als 1000 Beiträge seit 14.11.2021

Re: Pazifismus und Bellizismus sind dumm

Hagjo1 schrieb am 24.10.2024 06:32:

OdinX schrieb am 23.10.2024 14:07:

Meine Meinung dazu! Es gibt in diesen Konflikt nur einen Bellizisten und der heißt Putin!

Nein. Auch Putin, selbst wenn er abgrundtief böse wäre, würde einen Krieg nur mit Begründung vom Zaun brechen. Schlussendlich muss jeder sich irgendwie rechtfertigen.

Und gleichzeitig hätten die EU/NATO/USA viele Möglichkeiten gehabt, den Konflikt schon vor der Entstehung zu entschärfen.

Die Kriegsprofiteure sitzen überall, und wenn sie nur insofern profitieren, dass sie sich damit politisch profilieren können.

Die Kriegsverlierer, dass sind nicht Putin, Selenski oder die US und EU Politiker, die Kriegsverlierer sind Ukrainische und Russische Soldaten, die ihr Leben lassen, und in zweiter Linie die Ukrainische Zivilbevölkerung.

Es muss schon unsere Annahme sein, dass Putin nicht einfach Krieg lustig findet, sondern dass er entweder legitime (Sicherheits-?) Interessen mit (illegitimer) Gewalt durchzusetzen will, oder dass er Expansionsambitionen hat.

Da muss man sich dann schon die Frage stellen, welche Interessen das sind, und ob Russland vielleicht nicht die einzigen waren, die in den Jahrzehnten vor dem Krieg falsch gehandelt haben.

Expansionsambitionen machen für Russland eigentlich wenig Sinn, denn die haben schon verdammt viel Land und Ressourcen, und für mehr Macht bräuchten sie eher mehr Leute, mehr Innovation und mehr Produktivität, und nichts davon kriegen sie Im Ukrainekrieg.

Es sei denn, Putin will sich mit dem Krieg profilieren, aber das scheint eigentlich auch abwegig, denn der sitzt schon ziemlich lange und unangefochten in seinem Amt.

Versteh mich nicht falsch, Russland zu pampern wie man das mit China getan hat, wäre absolut dumm, und es war eigentlich auch bezüglich China absolut dumm, was die langsamen Politikerhirne in den USA und EU langsam zu begreifen scheinen, aber vor 20 Jahren hätten begreifen müssen.

Frieden schafft man nicht dadurch dass man sich von einem fremden Land abhängig macht, und genauso wenig dadurch dass man das andere Land von sich selbst abhängig macht.

Frieden schafft man durch Handel und Diplomatie auf Augenhöhe, durch Akzeptanz der Unterschiede, durch militärische Abwehrstärke und durch Akzeptanz der Interessen aller.

Wir haben aber das Gegenteil. "Handel" durch Nötigung und von oben herab, Forderung der Ideologie und Kulturkompatibilität fremder Länder (während man das bei Einwanderern lustigerweise nicht verlangt), militärische bewusst hergeführte Abwehrschwäche und Ignoranz gegenüber nationalen Interessen sowohl anderer, als auch der eigenen Bevölkerung gegenüber.

Womit wir uns hier konkret und aktuell konfrontiert sehen, ist ein Angriffskrieg Putins zur "Befriedung der Ukraine" nach Vorstellung der russischen Autokratie...
...ich bezweifel, dass jemand, der sich mit Friedensforderungen vorwiegend an den Westen/die Ukraine beschränkt diese Fakten in aller Konsequenz auf den Schirm hat.
Es macht in meinen Augen grundsätzlich überhaupt keinen Sinn einseitige (!!!) Friedensforderungen zu stellen... ...erst Recht nicht unter Auslassung des Agressors.

Wenn man allein schon die konkreten Friedensbedingungen der Ukraine mit denen Ru`s vergleicht, müsste man eigentlich schon erkennen, wie absurd und unfair diese einseitigen Friedensforderungen sind.
Wenn sich zwei Kinder um ein Kuscheltier streiten, dann redet jeder vernünftige Erwachsene doch auch zuvorderst mit dem Kind, das das Kuscheltier haben will und nicht mit dem Kind, dem das Kuscheltier gehört, oder?

Naja, wenn ein Streit nicht mehr um Kuscheltiere, sondern um Mädchen geht, dann ist mit Vernunft gegen Testosteron-Überproduktion oft nichts mehr zu machen.

Allerdings liegt es im Fall der Ukraine ganz anders, denn da ist es "die Schöne" selbst, die den Antrag ihres Verehrers abwies, da er sie in der Vergangenheit schlecht behandelt hatte. Das Motto lautet jetzt: "Wenn ich sie nicht haben kann, soll sie auch kein anderer haben können."

Allerhöchste Zeit für Russland, endlich auch einmal eine Präsidentin zu wählen. Frau Nawalny scheint das Amt anzustreben.

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