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  • Niccus

963 Beiträge seit 27.06.2005

Tragisch: Der Westen kreiert die Bestie, die er fürchtet

Ich habe mir immer gedacht: Oje, wann wird jemand die seit Jahrzehnten sich immer weiter vertiefende militärische Schwäche Europas erkennen und sie ausnutzen. Ich dachte da mehr so an den nahen oder fernen Osten immer. Traditionell hatte Europa ja vor allem von dort aus etwas zu befürchten. Stichwort Türkenkriege. Oder Hunnen.

Aber ich hatte nie Angst davor, "der Russe" könnte kommen. Zumal ja historisch gesehen Russland meistens eine sehr robuste Einladung brauchte, um nach Westeuropa vorzudringen.

Das Versagen der russischen Truppen in der Ukraine nach dem ersten Einmarsch bestätigte meine Einschätzung. Doch nun, gestählt durch die Erfahrung von mehreren Jahren Krieg, sehe ich das anders.

Wäre es nicht langsam mal Zeit, unser Geld für's Militär zur Landesverteidigung einzusetzen, statt damit stümperhafte Politik "mit anderen Mitteln" machen zu wollen in anderen Ländern?

Und wäre es nicht auch Zeit, zu erkennen, dass Clausewitz ein bornierter Idiot war, der seinen Kriegsherren nach dem Mund redete? "Der Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln" schrieb er einst, doch genau das ist eben falsch, sondern wahre Politik betreibt man zur Vermeidung von Krieg. Denn andernfalls müsste man ja sagen, dass die Politik nie eine war, wenn sie in Wahrheit nur eine Form von abgeschwächtem Krieg darstellt.

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