Akyko schrieb am 24.10.2022 06:40:
Dieser unsägliche Leid wie auch der Hass kann nur durch die aufrichtige Einsicht, Reue, Wiedergutmachung des Täters, des Aggressors, aus der Welt geschaffen werden.
Die Todesopfer können weder hassen noch vergeben!
Als ich heute morgen ihren Beitrag las war ich entrüstet.
Ich wusste nicht wie ich darauf reagieren soll.
Ich habe fast den ganzen Tag an ihre Zeilen denken müssen.
Sie verteidigen den Hass nicht, Sie verurteilen den Hass, mit Beispielen.
Gleichzeitig äußern Sie Verständnis für die Preisverleihung und begründen dies mit einigen Wörter, die mich sehr nachdenklich gestimmt haben.
Offensichtlich haben wir mit der Zeit Denkmuster erworben, die nicht die Realität abbilden.
Wie die Vorstellung, die diese Frage ins Raum stellt:
Seit wann ist Völkerhass eine Hilfe für den Frieden?
Ich denke wir haben uns mit der Zeit in philosophische Illusionen, philosophische Utopien verliebt.
Ich konnte kein bewaffneter, kriegerischer Konflikt finden, bei dem Hass nicht ein Grundbestandteil des Konflikts, des Leids, war. Bei dem Hass nicht eine Ursache, Auslöser für den Frieden war.
Ich konnte ebenso kein nicht bewaffneter, kriegerischer Konflikt finden, der mit einem Frieden endete.
Kann es sein, dass Völkerhass eine Säule für die Notwendigkeit eines Friedenschlußes zwischen den Völker sei, eine der Voraussetzungen für den Frieden ist?
Sowohl für den Frieden mit dem Feind, als auch für den inneren Frieden.
Die Menschen müssen eine Entwicklung durchmachen bevor sie eine entscheidende Erkenntnis erlangen.
Oder mit den Worten eines antiken Gelehrten zu sagen:
Wer lernt, muss leiden.
Und selbst im Schlaf fällt unvergessener Schmerz,
Tropfen für Tropfen in das menschliche Herz.
Und ganz und gar gegen unseren Willen kommt die Weisheit,
kommt zu uns durch die schreckliche Gnade „Gottes“.
Aischylos (525-456 vor Christus)
edit: erratum
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (25.10.2022 00:02).