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  • Akyko

648 Beiträge seit 04.02.2000

Warum ist mit dem unprovozierten Angriff Russlands auf die Ukraine die Utopie ..

des Pazifismus so "leise" beerdigt worden?

Weil das älteste „Gewerbe“ der Menschheit die Kriegsführung sei, wie die Wissenschaft bei den übrigen Menschenaffen festgestellt hat. Nicht die Prostitution.

Pazifismus funktioniert nur, wenn alle Konfliktparteien auf Gewalt zur Durchsetzung ihrer Interessen und Ambitionen verzichten. Oft versagt das Konzept des Pazifismus in den kleinsten sozialen Einheiten, den Familien, den Beziehungen zwischen 2 Menschen.
Je größer das soziale Gebilde, desto utopischer der Pazifismus.

Sobald eine Konfliktpartei Gewalt und Hass als legitime Mittel zur Durchsetzung ihrer Interessen und Ambitionen einsetzt, kann und darf die andere Konfliktpartei, sofern sie überleben will, Gewalt und auch Hass zur Selbstverteidigung ausschließen?

Seit wann ist Völkerhass eine Hilfe für den Frieden?

Seitdem Völker durch Hass, Unterdrückung, Versklavung, Mord, andere Völker das Existenzrecht absprechen, ihrer Ambitionen mit brutaler Gewalt durchsetzen wollen!

Vergessen?
Geschah Millionenfach auf deutschem, auf europäischem Boden durch Deutsche vor weniger als 77 Jahren!

Zuletzt vor weniger als 30 Jahren auf dem Balkan.

Ohne Frage, in einer Welt in der Beziehungen auf den Frieden, der Freiheit, der Gleichheit, der Kooperation, Toleranz, etc. basieren, ist Völkerhass aufs schärfste anzulehnen.

Was aber, wenn die Grundregeln des Zusammenlebens, der Koexistenz brutals möglich UND einseitig nicht nur verletzt, nein effektiv eliminiert werden?

Welcher Alliierter Soldat, der bei der Befreiung der Welt von der Nazityrannei an vorderster Front gekämpft hat, hat die Deutschen nicht gehasst?
Wäre ohne dieser Völkerhass das „moral bombing“ überhaupt denkbar geschweige den möglich?

Wie viele von uns würden aktuell Russen in Deutschland willkommen heißen?
UND warum nicht?

Falsche Wahrnehmungen, das ignorieren von Fakten und Tatsachen, führt zu Hilfslosigkeit.
Die Hilfslosigkeit, die Furcht des Unterlegen sein, erzeugt einen inneren Druck, der zornig macht.
Der Zorn der Hilfslosigkeit, des Unterlegen sein, macht wütend.
Die Wut wächst zu Hass auf das was Angst macht.
Aus Hass entsteht unsägliches Leid und Ungerechtigkeit.

UND Täter HASS auf das Opfer kann nur mehr Opfer HASS auf dem Täter zeugen!
Wann hat Hass schon mal Liebe gezeugt?

Ohne Frage wirkt die Preisverleihung deplatziert.
Kann man sich aber mit dem Opfer solidarisieren und zugleich mit dem Täter, mit dem Aggressor?
Hat dies bei den Nazis oder auf dem Balkan funktioniert?

Die Welt funktioniert nur mal NICHT wie bei Pipi Langstrumpf: ich mach mir die Welt wie sie mir gefällt!
Die Welt wie sie Gott erschuf ist komplex, unfair, gefühllos, ungerecht, gnadenlos und unbarmherzig.
Wie soll der Mensch am tiefsten Abgrund der Welt nicht verzweifeln, nicht hassen?

Dieser unsägliche Leid wie auch der Hass kann nur durch die aufrichtige Einsicht, Reue, Wiedergutmachung des Täters, des Aggressors, aus der Welt geschaffen werden.
Die Todesopfer können weder hassen noch vergeben!

edit: erratum

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (24.10.2022 07:00).

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