Re: Bullshit! Wer die Verschwendung beseitigt, muss nicht frieren!

Wenn_ich_was_sage_dann_hat_das_H schrieb am 16.02.2022 13:12:

Ich kenne einige, der sogenannten armen Frierer, gut!

Lasst mich deren Finanzen regeln und die müssen nicht mehr frieren:

• Rauchen einstellen ( +150 €/Monat)
• Alkoholverzicht (+50 €/Monat)
• Netflix-Abo etc kündigen (+40 €/Monat)
• Zeitschriften und Zeitungen abbestellen (+20 €/Monat)
• Selber kochen statt mieser Fertiggerichte oder Lieferdienste (+120 €/Monat)
• Dinge nutzen, bis sie kaputt sind und auch repaieren, statt neu kaufen weil "habenwollen" (+100 €/Monat)
• Kleidung beim Discounter im Angebot, statt in Modeläden (+50 €/Monat)
• Unnötige Versicherungen kündigen (Krankenversicherung und Haftpflicht reicht!) (+40 €/Monat)
• Unnötige Autofahrten vermeiden (zu Fuss oder Fahrrad oder Wege kombinieren) (+80 €/Monat)
• Kauf von Nippes einstellen (+60 €/Monat)
• Haustiere abschaffen (+ 40 €/Monat)
• Discounter Eigenmarken, statt teuerer "Marken"-Produkte (+120 €/Monat)
• Passend einkaufen, statt Lebenmittel wegzuwerfen (+80 €/Monat)
• Kindern klar machen, dass man nicht alles haben muss, statt dem Geschrei nachzugeben (+100 €/Monat)

Und schwupps, haben wir 1.050 €/Monat mehr für eine warme Wohnung!
So viel mehr Geld braucht man nicht fürs Heizen? Prima, dann kann man in die Liste gucken, was man doch nicht sparen möchte.

Geh mir weg mit der Jammerei!
Frieren muss meist nur, wer zu träge und bequem ist, sein Leben in den Griff zu bekommen.

Seltsame Beispiele ... ich bezweifle, dass Sie tatsächlich Menschen kennen, die an oder unterhalb der Armutsgrenze leben (müssen).

Gegenbeispiel:
Mann, Ende 50, schwerkrank, bezieht Erwerbslosenrente (100 % erwerbsgemindert).
Aufgrund der nach und nach weggefallenen Anrechnungszeiten (bspw. wird seine Lehre nicht mehr auf die Rente angerechnet) und langer Perioden der (chronischen) Krankheit, beträgt seine Erwerbsunfähigkeitsrente im Monat 300,- Euro.
Damit er überhaupt existieren kann, stockt das Sozialamt diesen betrag bis zur Höhe der Grundsicherung auf. Er bekommt also nochmal 560,- Euro obendrauf. Inklusive Miete (Kaltmiete in einer Höhe, die das Amt für "angemessen" hält und die weit unter der tatsächlichen Miete für seine Sozialwohnung (!) liegt).
Üppig, nicht wahr?
Von diesen 860,- Euro darf er seine Miete bezahlen, die Heizkosten, den Strom und alle sonstigen Lebenshaltungskosten.
Er raucht nicht, er trinkt keinen Alkohol. Ich kenne seine Wohnung (41 qm) - er besitzt nichts, was man als "Nippes" bezeichnen könnte, noch würde er jemals "monatlich für 60 Euro Nippes kaufen", wie du pauschal allen unterstellst.
Einkaufen kann er ohnehin nur im Discounter - und dort versucht er stets, preislich herabgesetzte Angebote zu ergattern. Nur ist er eben nicht der Einzige, der darauf angewiesen ist. Die Konkurrenz ist groß.
Er hat sich bei der örtlichen "Tafel" registrieren lassen, steht aber erst einmal auf einer Warteliste.
Netflix hat er nicht, er besitzt nicht mal einen Fernseher.
Ein Auto hat er auch nicht - das könnte er sich gar nicht leisten.
Neue Klamotten, z.B. Schuhe? Kann er sich maximal aller zwei bis drei Jahre leisten und auch dann nur die billigsten Treter (und dass die nicht lange halten, dürfte jedem klar sein). Manchmal bekommt er eine Jacke oder ein hemd von der Diakonie, die ist hier um die Ecke.
Zeitschriften-Abos hat er nicht.
Ein Mobiltelefon hat er nicht. Einfach weil er das Geld dafür nicht übrig hat.
Versicherungen kündigen? Welche denn? Er hat weder eine Hausrat- noch eine Haftpflichtversicherung, weil er sich das schlicht nicht leisten kann.
Und schon fallen viele Ihrer ach so "sinnvollen" Einsparungsvorschläge weg.

Das, was Sie bei anderen mit Ihren Vorschlägen (oder besser: Vorschriften) im Monat "einsparen" zu können vorgeben, nämlich 1050,- Euro, übersteigt seine monatlichen Bezüge um190,- Euro.
Erklären Sie mir doch bitte mal, wie dieser Mensch von 860,- Euro im Monat sage und schreibe 1050,- Euro "einsparen" soll - um sie dann "zusätzlich" zu haben.

Ich halte Sie für einen Troll, der hier gern dummes Zeug postet und sich an den empörten Reaktionen anderer weidet. Sie scheinen ein sehr boshafter Mensch zu sein.
Das ist an sich schon armselig genug.
Aber zu WISSEN, dass es Menschen gibt, die unter Bedingungen leben müssen, wie ich sie obenstehend geschildert habe, und TROTZDEM so dumme, kaltherzige, besserwisserische und realitätsfremde "Vorschläge" zu machen wie Sie - dazu gehört schon einiges an Böswilligkeit und Kälte.

Es wäre mir eine Genugtuung, wenn das Schicksal Sie an die Stelle meines schwerkranken, erwerbsunfähigen Bekannten setzen würde. Dann könnten Sie hautnah erleben, wie es ist, wenn man von aufgeblasenen Wichten herablassend darüber belehrt wird, wie man zu leben habe ...
Ich verachte Sie.
Und bitte - antworten Sie mir nur, wenn Sie sich für Ihren anmaßenden Kommentar aufrichtig entschuldigen möchten. Ansonsten verzichte ich sehr gern auf weitere Ausführungen Ihrerseits.
Danke.