Schulden als finanzielle Kriegsgründe

Die Entwicklung ist bedenklich. Denn die neuen Gläubiger der Ukraine
können mit eventuellen Rückzahlungen wohl nur rechnen, wenn die
Ukraine sich tatsächlich der EU annähert anstelle sich oder Teile von
sich an Russland abzugeben.

So kommen neben den politischen Interessen des Westens noch
finanzielle Interessen an einer Konfrontation mit Russland hinzu.

Das ist sehr bedenklich und vergleichbar etwa mit der
Kriegsmotivation der Alliierten im 1. Weltkrieg. Da Frankreich und
England ihre Kriegswirtschaft hauptsächlich mit Schulden aus den USA
finanzierten, war die Option eines Waffenstillstandes und
Friedensschlusses mit Deutschland ohne gegenseitige Bedingungen nicht
möglich. Denn wie hätten sie ihre Schulden begleichen können?
Umgekehrt wetteten die Gläubiger darauf, dass Deutschland und
seine Mitstreiter besiegt werden, um die Schulden und Zinsen mit
deren Reparationen zurück bezahlt zu bekommen. Als dieses Szenario
schliesslich auf der Kippe stand, musste Amerika als Hauptgläubiger
selber eingreifen, um dieses System zu retten und nicht selber durch
die Pleite der Schuldner in Mitleidenschaft gezogen zu werden.

Ich könnte mir vorstellen, dass der 1. Weltkrieg nur halb so lange
hätte dauern müssen, wenn es keine solchen finanziellen Interessen an
seiner Fortführung gegeben hätte.