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  • auf_der_hut

mehr als 1000 Beiträge seit 07.05.2008

Re: Atomkraftwerk Saporischschja

Tschernobyl wird es nicht geben, eher Fukushima, also stärker lokal begrenzt. In Tschernobyl gab es ein extrem heißes Feuer des Graphit bestehenden Moderators, das eine mehrere Kilometer in die Höhe reichende radioaktive Wolke mit den verbrannten Innereien des Reaktorkerns erzeugte. Das kann in Saporischschja nicht passieren, der Moderator ist hier nicht brennbares Wasser.

Da die Blöcke schon eine ganze Weile heruntergefahren sind, ist die Reststrahlung- und Wärme mittlerweile nicht mehr allzu hoch. Die Anforderungen an die Kühlung sind gering, die Ausgangslage ist viel günstiger als in Fukushima, wo drei auf voller Leistung laufende Blöcke durch das Erdbeben auf Notkühlung (und Notstrom) umschalteten, die einige Minuten später durch den nachfolgenden Tsunami zerstört wurde. Durch die hohe Restaktivität schmolzen die Reaktorkerne schnell und bildeten eine hochaktive, unkontrollierbare Schmelze, die noch heute am Boden der Reaktorgefäße ist. Um in Saporischschja einen ähnlichen Effekt zu erzielen müsste man die Reaktoren wieder hochfahren (was aus dem kompletten Shutdown ein paar Stunden dauert) und dann die Kühlung ausschalten.

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