FIAE-Flix schrieb am 22.06.2023 08:28:
Dass die Kämpfe hart und Verlustreich werden, daran hat doch wohl hoffentlich niemand bei Verstand ernsthaft gezweifelt - zumindest niemand, der die russische Armee qualitativ nennenswert oberhalb der irakischen im Golfkrieg sieht. Und ja, natürlich verliert die Ukraine auch vom Westen geliefertes Gerät.
Man kann nun natürlich die von russischer Seite behaupteten Verluste der Ukrainer als Fakt nehmen sowie die Behauptung auf russischer Seite gäbe es kaum welche und die Ukraine macht keine Fortschritte. Dann allerdings ist man einfach nur einer von Putins nützlichen Idioten. Denn dann müsste man schon konsequenterweise auch die russischen Verluste die die Ukraine behauptet als Fakt sehen und was die Ukrainer als Erfolge verbuchen. Die haben es in sich, nicht nur die Verlustzahlen.
Wobei sich bisher eins klar gezeigt hat: Wenn Russland sich zurückzieht / Leute verliert oder sonst einen Rückschlag erleidet, ist die offizielle Kommunikation regelmässig "wir haben eine Falle gestellt", "die anderen haben extrem viel Personal verloren" (wie kürzlich bei diesem Dorf, wo sich gezeigt hat dass eigentlich eine komplette ossetische Einheit mit hunderten Mann aufgerieben wurde, nicht etwa die Ukrainer) oder zuletzt mit dem behaupteten Ableben von Saluschni / Budanov - in der realen Welt musste man halt doch dick auftragen, nachdem nun offenbar erstmals ein russischer General in der Ukraine getötet wurde (Goryachev). Was die genannten Hubschrauber angeht, sollen ja auch alleine in einer Woche 5 Stück abgeschossen worden sein.
Es gibt allerdings auch so manches, was irgendwie unter dem Radar stattfindet. So soll Russland mittlerweile den absoluten Grossteil der Reserven im Einsatz haben, was letztlich Ziel der "Vorarbeit" der Ukraine ist - die wiederrum hält etwa 3/4 der bereitgestellten Brigaden noch bereit. Alleine das sollte nachdenklich machen. Und dann gibt es natürlich noch so Kleinigkeiten wie das kürzlich zerstörte russiche Munitionsdepot, welches als offensichtliches "Grossverteilerdepot" an der Bahnlinie sicherlich einen deutlichen Effekt haben wird.
Ich sag mal was wir hier sehen wird ähnlich wie letztes Jahr sein: Da wurde ziemlich genau das gleiche gesagt zur Offensive in Kherson, die am Anfang auch sehr schleppend und verlustreich anlief. Was draus geworden ist, ist ja bekannt.
Das beide Seiten Propganda schalten ist klar.
Ich dachte nur, das jedem jetzt eigentlich klar sein müsste, das die russische Armee eben nicht in dem von dir beschriebenen desolaten Zustand ist.
Alleine das Faktum, das Russland immer noch nicht weiter mobilisiert hat zeigt doch das Russland glaubt aktuell das Ding zu stemmen.
Auf der Anderen Seite werden ständig neue Waffentypen gefordert und geliefert.
Glaubst du ernsthaft man würde über F16 reden, wenn das nicht zwingend nötig wäre um irgendwas zu drehen?