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  • Umfaller

401 Beiträge seit 15.08.2015

Re: "Infantile Amnesie"

knarr schrieb am 23.03.2025 13:04:

"Beim statistischen Lernen geht es darum, die Struktur der Welt um uns herum zu erfassen. Dies ist für die Entwicklung von Sprache, Sehen, Konzepten und vielem mehr von entscheidender Bedeutung. Es ist also verständlich, warum das statistische Lernen früher zum Tragen kommen kann als das episodische Gedächtnis."

Im wahrsten Sinne des Wortes logisch! Denke ich darüber auf dem Holzweg, oder öffnet Sprache nicht wirklich erst die gedankliche Möglichkeit zur Differenzierung der Zeit?

Interessant. Offenbar gibt es aber Menschen, die ohne das eine oder das andere auskommen. Menschen mit Afantasie (Unfähigkeit visueller Erinnerungen, Prävalenz bei 3%) haben oft auch SDAM (Severely deficient autobiographic memory), das im wesentlichen ein Fehlen episodischen Gedächtnisses beschreibt. Aber diese Menschen leben völlig unauffällig unter uns, also scheint die Bedeutung des episodischen Gedächtnisses gar nicht so hoch zu sein.

Und was die Sprache betrifft, etwa 10% der Menschen haben keine Innere Stimme, oder erleben diese nur gelegentlich oder abgemilderten Formen ("worded thinking"), sondern ihre kognitiven Prozesse beruhen auf Unsymbolischen Denken.

Im Ganzen gibt es eine erhebliche Diversität der kognitiven Prozesse beim Menschen, und das schließt auch das Gedächtnis ein.

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