Der Handel mit Deutschland war in den USA nicht illegal, solange die USA nicht in den Krieg eingetreten waren. Der Umfang war allerdings überschaubar. Das ist im Umfang nicht annähernd mit der staatlichen Unterstützung mit Waffen und Munition aller Art, wie sie die Sowjetunion von den USA nach dem deutschen Angriff bekam, zu vergleichen.
Ab 1943 führten die USA schwere und verlustreiche Bombenangriffe gegen Deutschland durch, schwächten die Rüstungsproduktion und halfen Stalin so, die Oberhand zu gewinnen. Ab 1944 machten sie, wie von den Russen gefordert, mit der Invasion in der Normandie einen zweite Front auf und zwangen Deutschland so in einem Mehrfrontenkrieg, der das Blatt im Osten endgültig wendete.
Russland lieferte, bevor es angegriffen wurde, selbst Öl an Deutschland und half vor dem Krieg beim heimlichen Aufbau der Luftwaffe. Stalin glaubte, in Verkennung von Hitlers wahren Absichten, lange an eine antiwestliche Allianz, die Europa zwischen Deutschland und Russland aufteilen und die Briten vom Kontinent vertreiben sollte. Stalin glaubte bis zum Schluss nicht an einen deutschen Angriff, obwohl Hitler den immer wieder angekündigt hatte und die Vorbereitungen den Russen nicht verborgen geblieben waren.
Aber die Lesart die USA hätten beide Seiten gleichermaßen unterstützt um die Weltherrschaft zu erringen ist Geschichtsklitterung. Das Ergebnis des zweiten Weltkriegs war in Europa die krachende Niederlage Deutschlands und der Aufstieg der Sowjetunion zur dominierenden europäischen Großmacht und daran hatten die USA maßgeblichen Anteil. Die USA verhielten sich in den Verhandlungen zur Nachkriegsordnung (Teheran, Jalta) teilweise recht naiv gegenüber Stalin ("Uncle Joe") und glaubten tatsächlich daran, dass die Rote Armee sich aus den befreiten Ländern (außer Deutschland) wieder zurückziehen und dort echte Demokratie zulassen würde. Stalin hatte da eine realistischere Sichtweise: "Dort wo die Armeen stehen wird die Grenze zwischen den Blöcken verlaufen".