Sir Henry II. schrieb am 05.08.2022 13:57:
auf_der_hut schrieb am 05.08.2022 13:36:
Ich präzisiere: Es gibt keine Sanktionen gegen Energielieferungen. Die genannte Verordnung richtet sich u.a. gegen die Ausfuhr technischer Ausrüstung für die Öl- und Gasindustrie.
Richtig. Und Technologien sind auch mit erfasst.
"Technologien gemäß Anhang II ... dürfen nur mit vorheriger Genehmigung ... an Russland ... ausgeführt werden."
Die Verordnung ist bereits seit 2014 in Kraft.
Lies bitte die Ergänzungen, nicht nur die Original-Verordnung von 2014.
Das hat aber z.B. beim Bau von NS-2 anscheinend nicht gestört
Weil da nur russische Technik zum Einsatz kommt.
und auch die weitgehende Übernahme der deutschen Gas-Infrastruktur durch Gasprom nicht verhindert.
Ähm, Gazprom hat die deutsche Gas-Infrastruktur aber gar nicht übernommen. Sie haben lediglich über ihre deutsche Tochterfirma die Speicher betrieben (für den Inhalt waren immer noch die Importeure zuständig und da ist kein Gazprom dabei). Das Erdgasnetz war nie unter Gazproms Kontrolle oder einer der Tochterfirmen.
Und jetzt will man dem staunenden Publikum plötzlich weismachen, man könne leider kein Gas mehr liefern, weil eine einzige Turbine unter Sanktionen fällt, die seit 8 Jahren in Kraft sind ? Wer soll das glauben?
Sie sind eben nicht seit 8 Jahren in dieser Fassung von 2014 in Kraft.
Für die berühmte Turbine in Mühlheim, von der offensichtlich 80% der russischen Gasexporte nach Deutschland abhängen, obwohl noch mindestens fünf weitere vorhanden sind, liegt selbstverständlich eine Ausfuhrgenehmigung vor.
Nochmal für Dich:
6 Turbinen in der Verdichterstation
-1 Turbine in Reserve
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5 Turbinen um NS1 zu 100% auszulasten
-1 Turbine in Deutschland
-1 Turbine mit einem gelösten Blech in der Innenverkleidung
-2 Turbinen mit "technischen Problemen"
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1 Turbine verbleibt im ProduktivbetriebDas sind die Aussagen/Zahlen von Siemens Energy. Und wenn 5 Turbinen nun 100% sind, ist eine Turbine wie viel? Ah ja...
P.S. Und die eine Turbine, die derzeit noch funktionabel ist, soll im September zur Wartung, weil dann die 25.000 Betriebsstunden erreicht sind.
Die benötigte Pumpleistung für Durchsatz wird wohl wie beim Auto und dem Luftwiderstand keine Linear sondern eine Exponentialfunktion sein. Das andere ist natürlich, das man sinnvoller Weise auf nicht auf Verschleiß sondern auf Langsamfahrt geht, wenn nur noch eine Turbine zur Verfügung steht.
Eine weitere ganz und gar nicht unwichtige Sache ist es, das die Russen unter extremen Alzheimer leiden oder völlig wahnsinnig sein müssten, wenn sie eine Turbine wieder einbauen würden, ohne den kompletten Nachweis das die Turbine wirklich zu 100% einsatzbereit ist. (Zum Beispiel das Ultraschall Prüfprotokoll für jede einzelne Turbinenschaufel.)
Benutze mal eine Suchmaschine mit "russische Pipeline Pumpe explodiert"
(Hamburger Abendblatt: "Der US-Geheimdienst CIA hat nach einem Bericht der "Washington Post" in den 80er-Jahren eine gewaltige Pipeline-Explosion in der ...")
Stuxnet sagt Dir eventuell auch etwas?
Davon abgesehen, das die Turbinen bei Nordstream 2 noch kaum abgenutzt sind, also man dort nur den Hahn aufdrehen müsste damit uns nicht das Gas und zwangsläufig nachfolgend der Strom ausgeht. Der Preis für Pipeline Gas dürfte zwar nicht mehr so niedrig wie früher, aber zumindest extrem unter dem von LNG sein.
Und es ist wohl auch klar das uns die Energie wohl eher nicht bei +10°C, sondern bei -10°C ausgeht. Und dann ist kaum damit zu rechnen, das Gas und Strom in ein paar Stunden plötzlich aus dem Nichts wieder vorhanden sein wird. Und das Heizungen von alleine ihre Notabschaltung beenden. Und wenn dann das Wasser nicht abgelassen wird /werden kann...
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (05.08.2022 16:55).