Na dann erklären Sie mal warum die Vertragsstätte in Kanada nicht vertraglich direkt nach Russland ausgeliefert hat.
Na dann erklären sie mal, was die Bundesregierung mit kanadischen Sanktionen zu tun hat.
Man überzieht Vertragspartnern nicht im Dreivierteltakt mit Sanktionsrunden en Masse wenn man möchte dass etwas in gewohnter Weise von statten geht.
Also was denn nun: KANN Russland nicht liefern, weil es nicht in der Lage seine Pipeline zu betreiben, oder WILL es nicht liefern, weil Deutschland Sanktionen verhängt hat, die Russland aber erklärtermaßen gar nichts ausmachen? Über welche Sanktionen soll denn überhaupt gesprochen werden, damit Russland den Hahn wieder aufdreht? Oder reicht es, wenn Scholz und Habeck sich vor Putin in den Staub werfen? Oder dürfen wir nur noch Platzpatronen in die Ukraine liefern?
Bevor nicht klare Forderungen auf dem Tisch liegen sehe ich schwarz für die Diplomatie. Ich schätze, das Ding ist tot. Deutschland wird sich von seiner Abhängigkeit von russischem Gas durch kalten Entzug heilen - nicht angenehm, aber sterben wird es daran nicht und es geht vorbei. Dagegen wirken die Sanktionen gegen Russland eher wie eine schleichende Vergiftung: am Anfang merkt man noch nicht viel, aber nach und nach wird es immer schlimmer und erholen tut man sich erst, wenn die Ursache beseitigt ist.
Die EU-Sanktionen dagegen sind klar und fair. Sie wurden Russland wochenlang geradezu gebetsmühlenhaft angedroht als der Truppenaufmarsch an der Grenze zur Ukraine begann. Was hat Russland denn erwartet? Dass der Westen seine Drohungen nicht wahr macht und stillschweigend zur Tagesordnung übergeht? Die Aufhebung ist mit klaren Forderungen verknüpft - nämlich Einstellung der Kampfhandlungen und Abzug der Truppen aus der Ukraine, wie es auch von der UN Generalversammlung mit überwältigender Mehrheit gefordert wurde. Kein Grund sich zu beschweren. Take it or leave it.