...Nach Genrich und Rech geht der Name der Sachsen möglicherweise auf Krieger der Chauken zurück, die nach ihrer Hauptwaffe, dem Sax, benannt wurden.
Die Sachsen waren allerdings ein mit den Franken, Bajuwaren u.a. während der Völkerwanderung entstandenen Kriegerbünden aus jeweils mehreren Stämmen (vglbar dem nordamerikanischen Irokesen-Bund [5 Stämme] späterer Zeit) konkurrierender Bund, der an der Nordsee beheimatet war und mit den heutigen (Ober-)Sachsen nichts zu tun hat, wohl aber mit Nieder- und Angelsachsen.
Es ist überliefert, dass sie bei einem Stammestreffen entgegen dem Brauch ihre Kurzschwerter bzw langen Messer (das Wort steckt auch in Messer < meat-sax) unter dem Gewand verbargen und damit ihre unbewaffneten Gastgeber in der Nacht töteten. Daher und von andauernder Streitsucht nebst Mord und Totschlag (auch in den eigenen Reihen) rührte ihr schlechter Ruf unter den anderen Stämmen her. Inwieweit das Kriegspropaganda ihrer siegreichen Gegner, der Franken, war, lässt sich heute nicht mehr überprüfen. Allerdings haben die vereinigten Sachsen, Angeln und Jüten in Britannien ähnlich gehaust und die einheimische Bevölkerung unterdrückt (britische Männer durften nicht heiraten), die Reste römischer Kultur weitgehend ignoriert - also im römisch-zivilisatorischen Sinn echte Barbaren.
Dieses Muster zieht sich auch durch die spätere Eroberungsgeschichte und nahm erst ab Mitte des 19.Jhdts allmählich ab, wobei kolonialer Dünkel noch lange blieb. Aber das galt für andere europäische Kolonialmächte ebenso.
Die russische Ostexpansion ist formal mit der US-amerikanischen Westexpansion vglbar, nur verharrte die russische im Norden langezeit im Stadium der nordamerikanischen Trapperzeit (vglbar Kanada), weil die ausgedehnten Prärien fehlten und die südlichen Steppen von sehr wehrhaften Nomadenvölkern belegt waren, von denen ständige Gefahren ausgingen. Immerhin hatten diese einst Mittelasien erobert, nachdem sie zuvor schon seit vielen Jhdten dort eingesickert waren. Diese nach vorhergehender arabischer und nachfolgender turktatarisch-mongolischer Eroberung moslemischen Gebiete wurden im Zuge einer Südexpansion erobert, während solche Eroberungen in den USA erst gegen Ende der Westexpansion erfolgten (und in modifizierter Form quasi bis heute fortdauern, erst nach Westen und Süden, schließlich auch nach Osten).