Wenn man sie lässt

Nach der Lektüre des Beitrags von P. Novak hat entsteht der Eindruck, als sei die Beurteilung der Positionen der Grünen und Teile der Linken im Zusammenhang mit dem russischen Überfall kompliziert und nicht leicht zu verstehen.
Dem ist nicht so. Mehrheitlich und insbesondere durch ihre Funktionsträger verfolgen die Grünen einen russophoben und bellizistischen Kurs, der mit dazu beiträgt, dass der wahnwitzige Krieg (der auch durch die Nato-Strategie der letzten Jahrzehnte zumindest begünstigt wurde) möglichst bis zur Niederlage Moskaus weitergeführt wird.
Die Ablehnung von deeskalierenden Maßnahmen und diplomatischen Initiativen mit dem Ziel eines Waffenstillstands und das Pushen von immer schärferen Sanktionen, die ganz offenbar nach hinten losgehen, ist verwerflich. Wer das Wohlergehen von weiten Teilen der Bevölkerung wissentlich (auf wessen Anweisung auch immer) riskiert, weil angeblich in der Ukraine unsere demokratischen Werte verteidigt würden und deshalb jedes Opfer unsererseits moralisch zwingend erforderlich sei, ist absurder Unsinn.
Die Klagen um die reduzierten Gasliefungen sind ein Schmierentheater mit dem Ziel, die Verantwotung für eigene Fehlentscheidungen auf Moskau abzuwälzen. Spätestens im Herbst werden die vielen Betroffenen trotz der unterstützenden Medienkampagnen für die Koalitionsstrategie erkennen, dass es aus dem Wald so heraus schallt, wie hineingerufen wird und die sich abzeichnende Katastrophe den Scharfmachern anlasten.
Die "woke" Linksfraktion hat sich augenscheinlich von ihren Wurzeln so weit entfern, dass sie zwar die Partei noch endgültig der Lächerlichkeit preisgeben, aber ansonsten als urbane Milieusekte enden wird.
Wagenknecht und ihre Unterstützer machen in der Regel die vernünftigsten Vorschläge und verdienten es ernst genommen zu werden. Vor dem Hintergrund der Selbstauflösung der Linken und der üblichen medialen Anfeindungsstrategie dürfte das aber Wunschdenken bleiben.
Wenn es richtig ist, dass die BRD nie eine inkompetentere Regierung hatte als diese, wäre es um so wichtiger, auf eine vernunftbasierte linke Opposition zurückgreifen zu können - und ausgechnet jetzt löst die sich auf. Zufälle gibt`s.