Zu lang für eine Diskussion auf heise ;)
Es gibt viele interessante Aspekte. Aber letzten Endes ist es in der aktuellen Situation so wie immer: Krieg ist Krieg und die Wahrheit stirbt zuerst. Hier wie in Russland, in der Ukraine sowieso. Man muss Menschen dazu bringen sich erschießen zu lassen. Das macht man nicht mit "naja der andere hat ja auch zu 20% Recht und man hätte es ja auch verhindern können, wenn man...".
Interessant finde ich, dass es in der Berichterstattung kaum einen Unterschied macht, ob die Presse eines Landes sich als Vertreter einer freien Presse sieht. Aber es scheint ja auch inzwischen Konsens unter Journalisten zu sein, dass ein Artikel immer eine Meinung trägt. Und oft scheint die Schlussfolgerung zu sein, dass man sich daher um Objektivität gar nicht bemühen müsste. Dann kann ich aber auch einen Blog von Heinz Müller lesen.
Mal als Beispiel hier der einzige Artikel auf der Zeit, den ich zu dem kürzlich erschienen Bericht von Amnesty International gefunden habe:
https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-08/amnesty-international-ukraine-bericht
2 Absätze die sich mit dem Inhalt Auseinandersetzen, eingepackt in Phrasen die die Unglaubwürdigkeit betonen.
Vergleichen wir das nun mit der endlosen Anzahl an Artikeln über das Fehlverhalten russischen Militärs, sieht man eine "leichte" Schieflage. Nehmen wir Mal das Geschrei um Butscha (ich befürworte das nicht, aber es sind wohl unbestritten mehr Zivilisten außerhalb von Butscha als in Butscha gestorben) Obwohl die Frage wie sich das Militär der Ukraine verhält doch viel relevanter wäre. Außer natürlich es ist einem egal, wenn man Waffen an Kriegsverbrecher liefert (an die Russen liefern wir ja keine)
Oh der Buchempfehlung kann ich mich übrigens anschließen
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (12.08.2022 19:08).