Haben Sie in einem anderen Beitrag einem Diskutanten nicht selber vorgeworfen, er würde moralisch argumentieren? Was machen Sie hier jetzt? Ihre Beiträge sind unterhaltsam. Es liegt mir fern, Sie absichtlich in irgendwelche Widersprüche zu verwickeln. Das machen Sie selber von ganz alleine. Chapeau.
hoppeligerHase schrieb am 11.08.2022 13:52:
Manch einer weiß zu berichten, dass russische Soldaten in der Ukraine kämpfen und nicht umgekehrt, und hält das für ein Argument.
Kämpfen Ihrer Meinung nach also ukrainische Soldaten in Rußland?
Russland besetze widerrechtlich fremdes Staatsgebiet.
Macht Rußland das Ihrer Meinung nach nicht?
Das tun Israel, die Türkei oder Marokko (...) auch.
Dann ist es ja ok?
Überhaupt kommt es öfter vor, dass Soldaten uneingeladen auf fremden Territorium stehen, und dort Menschen töten, Städte bombardieren, usw..
Kurz: jedes der Kriterien, die als Argument in Anschlag gebracht werden, ließe sich auch anderswo anwenden, nur führt es dort eben nicht zur Verurteilung des "Agressors", sofern der überhaupt so benannt wird.
Da kann ich Ihnen von Propaganda des deutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunks - pardon Staatsfunks - berichten, in dem Bush, Obama, Blair, Putin und andere sehr wohl als Kriegsverbrecher bezeichnet wurden und werden. Haben Sie ähnliches schon einmal im rußischen Staatsfunk vernommen? Wie viele Jahre Gefängnis hat der Publizist dafür erhalten? Hat sich tatsächlich jemand gewagt, das verbotene Wort Krieg in den Mund zu nehmen? Dazu bedarf es zumindest in Deutschland keinerlei Mut. Gerne für Sie noch einmal. KRIEG! Werde ich dafür in Deutschland verhaftet?
Ganz einfach: die Presse sagt ihm, wer aus welchen Gründen zu verurteilen ist. Welchem Staat was zusteht, und welcher Staat unbedingt in seine Schranken gewiesen gehört. Und die Presse erfährt das wiederum von der Politik, sie nimmt Maß an den jeweiligen Zwecken, teilt die und berichtet entsprechend staatstragend und verantwortungsvoll, und entsprechend einseitig.
Schließen Sie hier evtl. von sich auf andere? Halten Sie uns alle für zu dumm Medien nicht einschätzen zu können? Ausgerechnet in Zeiten, in denen es Dank Internet Zugriff auf weltweit so gut wie alle Informationen gibt?
Der Bürger braucht eigentlich nichts wissen, ihm wird die einzig korrekte (bzw. geforderte) Stellung zu den Affären der "eigenen" Seiten mundgerecht serviert.
Hand auf Herz, wer wüsste schon wo genau die Grenze zwischen der Ukraine und Russland verläuft, und warum sie das tut. Wer weiß schon, welche Ortschaft zu welchen Staat gehört, und seit wann. Die gute Nachricht ist: muss man auch alles nicht wissen.
Das bezeichnen Sie als gute Nachricht? Ihrer Meinung nach wäre es also besser, wenn man den Menschen solche Informationen vorenthalten würde, damit sie bloß nicht zu informiert sind und jede Art von Täuschung bemerken? Das versuchen Sie hier zu suggerieren?
Für das Urteil, dass Russland in der Ukraine nichts zu suchen hat, braucht es weder Wissen noch Argumente. Diese Stellung darf und soll man unmittelbar einnehmen. Zuviel und vor allem umfassende Berichterstattung schadet eher und könnte den einen oder anderen glatt verunsichern.
Gefordert ist eine Kriegsmoral, die sich mit Kriegspropaganda erzeugen und bedienen lässt.
Wieso wird man bei Ihren Beiträgen einfach das Gefühl nicht los, daß Sie alles, was Sie den USA, der EU - von mir aus - demokratischen Staaten vorwerfen, bei Rußland kategorisch ausschließen.
Übrigens, die geforderte Stellung könnte problemlos auch glatt anders herum erzeugt werden.
Die Ukraine ist ein durch und durch korrupter Staat - das war jedenfalls das offizielle Urteil des Westens bis vor dem Krieg. Seitdem hört man nicht mehr viel davon. Einzelne reiche Menschen (Oligarchen) beherrschen den Staat, und haben den zu ihrer persönlichen Bereicherung benutzt und geformt. Das bis 2021 durchaus in den MSM zu lesen und wurde dort auch nicht goutiert.
Die hiesige Presse hätte z.B. über den andauernden Beschuss des Donbass seit 2014 berichten können, über das Massaker in Odessa, und dass das strafrechtlich nicht aufgeklärt wird, obwohl es reichlich Zeugen und Videomaterial gibt.
Die Presse hätte vom Beschuss ziviler Einrichtungen berichten können, von Folter und Misshandlungen.
Sie hätte darüber berichten können, dass es eine Opposition nicht mehr gibt, weil sie verboten ist, dass die Medien der Ukraine gleichgeschaltet sind, dass Abweichler verfolgt werden, und gelegentlich einfach verschwinden, etc..
Ich weiß nicht, von welcher Presse Sie hier reden. Entsprechende Berichterstattung hat es immer wieder gegeben. Oder zitieren Sie hier absichtlich rußische Propaganda um sie als glaubhaft darzustellen? Brotkastenlüge, Massenvernichtungswaffen, etc. Das paßt in Ihr Weltbild. Entnazifizierung, militärische Spezialoperation, etc. hingegen nicht. Rußland belügt seine Bürger nicht. Niemals. Das machen nur die bösen USA und mit ihr alle anderen. Nicht wahr?
Kurz: es würde mehr als genug Material geben, um dem Bürger nahezulegen, dass die Ukraine ein failed state ist, in dem sich Oligarchen auf Kosten der Bevölkerung bereichern, wo Minderheiten verfolgt werden, usw.. Und das insofern dieser Staat keinerlei Unterstützung verdient, und Russland zurecht die Bevölkerung in Donbass schützen möchte und einen regime change anstrebt.
Wie kommen Sie auf die Idee, daß die Ukraine hier nicht auch kritisch hinterfragt wird?
Kurz: es würde mehr als genug Material geben, um dem Bürger nahezulegen, dass Rußland ein failed state ist..
Das käme Ihnen niemals in den Sinn. Nicht wahr?