Männer wie Joe Biden und in Europa Josep Borrell haben politisch den Kalten Krieg von der Pike auf gelernt. Sie können nichts anderes und werden sogar noch von jüngeren Frauen politisch hofiert oder angehimmelt, die auch nur zum Schubladendenken befähigt sind. Innerhalb kürzester Zeit wurden die zarten Pflänzchen der Diplomatie durch kalte Arroganz und Ignoranz niedergetreten, wie meine armen Tomatensetzlinge heuer von den Eisheiligen. Alte weiße Männer glauben mit den Konzepten von vorgestern in die Zukunft zu gehen, durch Androhungen, Sanktionierungen und Initialisierung von Gewalt. Genau das ist in der Ukraine passiert. Eigentlich hat es jeder gewusst, dass es diese Eskalation geben wird, aber es wurde leichtfertig vom Hegemon gezockt. Natürlich würde der Putin die Ukraine niemals als Aufmarschgebiet für Natotruppen und Sewastopol den amerikanischen Schlachtschiffen als Ankerplatz freigeben. Das wird kein russischer Präsident akzeptieren, weder Putin heute noch Herr/Frau xyz morgen. Auch kein amerikanischer Präsident würde chinesische Freundschaftstruppen in Mexiko akzeptieren. Die Zeiten hegemonialer Unterdrückung sind vorbei und ich meine nicht nur die physische sondern auch die psychologische. Wenn man das Maul so weit aufreisst, wie es die amerikanischen Neocons getan haben, darf man sich nicht wundern, wenn sich die "freie Welt" nicht freiwillig unterwerfen läßt. Die Bric Staaten haben keinen Bock mehr auf koloniales Gehabe und erwarten demütige Worte für ein kooperierendes Verhalten bei fair means. Jegliche Sanktionseuphorie ist da völlig fehl am Platz. Das hat man in der Ausbildung zum Kalten Krieger leider nicht gelernt. Deshalb wird es Zeit, kompetente Diplomaten wieder in die erste Reihe zu stellen. Es gibt auch bei den Transatlantikern kompetente Leute, die genau wissen, was Russland nach der Natoosterweiterung für die Erfüllung seiner Sicherheitsanforderungen erwartet. Selbst ich weiß das. Ohne diese Erfüllung gibt es keinen Frieden, sondern Krieg und dann werden nicht mehr konventionelle Waffen über Sieg oder Untergang entscheiden. Lieven hat natürlich Recht. China wird nicht Zuschauer sein können und die USA erkennen jetzt zunehmend was das bedeutet. Und wir Deutsche? Wir sind ungehalten, denn bislang haben wir - jeder Haushalt - bereits nach nur einem Jahr Ukrainekrieg ein "Sondervermögen Krieg" von 14000 € angespart. Das sollte nicht so weiter gehen, alles wegen hegemonialer Kinderkacke. Also: Jetzt Leute mit Verstand an die Diplomatiefront! Es sollte in Deutschland noch ein paar geben.