In Frankreich mit Tempolimit 130 km/h, stellt man in Straßburg den Tempomat auf 135 km/h und fährt mit dieser Geschwindigkeit bis Nantes durch. Niedrige Bevölkerungsdichte, Autobahnen in gutem bis sehr gutem Zustand, einzig nervig die Mautstationen. In den sehr seltenen Autobahnbaustellen wird auf 110 km/h begrenzt.
In DE ist die Geschwindigkeit alle naselang runtergesesetzt. Überall Baustellen. Dort 60 oder 80 km/h. Und dann die "mobilen Baustellen" namens Elefantenrennen. Einfach mal auf den Tacho schauen, wenn die sich duellieren. Meiner Erfahrung nach benötigt der Überholvorgang LKW-LKW ca. 2km. D.h. jedes Elefantenrennen entspricht einer zusätzlich Autbahnbaustelle mit 90 km/h Begrenzung.
Klar, dieser Effekt verpufft natürlich, wenn man direkt auf 90 km/h auf der Autbahn drosselt ;)
Worauf ich hinaus will:
Um in DE genauso schnell von A nach B zu kommen wie in Frankreich, muss man eine höhere Grundgeschwindigkeit anstreben / erlauben. Denke Tempo 150 würde zu vergleichbaren Ergebnissen führen.
Besser wäre es natürlich, wenn man den Güterverkehr wieder auf die Schiene packt und Autobahnbaustellen Effizient, unbürokratisch und schnell zum Abschluss bringt. Interessanter Weise bedingt der Güterverkehr mehr Baustellen, da Fahrbahnverschleiß hochgradig nichtlinear mit dem Gewicht korreliert. Ein LKW verursacht um mehrere Größenordnungen höheren Fahrbahnverschleiß als ein PKW. Angaben reichen von Faktor 10.000 bis 100.000.
Ganz ehrlich: Mancherorts wird die Fahrbahn eine Woche vor Baubeginn bereits gesperrt und dann 6 Monate "repariert". Ich bin mir sicher, die Chinesen wären nach der einen Woche schon fertig. Ich möchte behaupten, wir können das auch. Sogar ganz ohne, dass wir unsere Leute dafür knechten. Ich vermute es bestehen wirtschaftliche Anreize Autobahnbaustellen möglichst lange aufrecht zu erhalten. Werden die nach Stunden bezahlt?
Gruß
DerWoDa