Vieles spricht dafür, dass diese Mentalitätsdifferenz etwas mit den Diktaturerfahrungen im Deutschland des 20 Jahrhundert zu tun hat. Auch das unübersehbare Ost-West-Gefälle in der Impfbereitschaft zeigt, dass die spezifischen Diktaturerfahrungen der Deutschen mentale und psychologische Folgen haben. Schlicht gesagt haben die Deutschen vor allem im Osten mehr Misstrauen und Ressentiment gegenüber Staat, Wissenschaft, Medien und anderen Autoritäten
Es spricht aber auch vieles dagegen.
Denn es ist kein klassisches West-Ostgefälle, sondern ein Nordwest-Südostgefälle.
Ein MacPom bewegt sich hier auf dem Impfniveau von Bayern, während Sachsen den absoluten Bodensatz bildet. Ok, ok, in Sachsen gab es ja auch das Tal der Ahnungslosen. Allerdings in MacPom auch.
Während die derzeitige Impfrate (Zahlen nach OurWorldInData in der Bundesrepublik bei klar unter 70 Prozent liegt,
Die Zahl gilt aber für alle derzeit impfbaren Personengruppen.
Bei uns hat auch die verblödete StiKo für reichlich Verwirrung und Impfverzug bei den Jugendlichen gesorgt.
Laut RKI vollständig geimpft (Stand 9.11):
Gesamt: 67,2
Jugenliche: 42,9
Erw: 77,7% (91% in Bremen, 66,4% in Sachsen)
liegt sie in den allermeisten Industriestaaten der Welt ( Ausnahme USA), aber auch in Ländern wie Kuba, Chile und Kambodscha zum Teil deutlich höher.
In Osteuropa ist die Quote niedriger, aber auch in Österreich und der Schweiz.
Auch bei unseren Süd-Ländern klemmt es etwas.
Dabei ist der strukturelle Unterschied zum Norden eher gering.
Aber es gibt große Unterschiede beim Umgang mit der Pandemie.
Der Wal NRW stellt das liberale Ende bei den Regelungen dar, hat aber trotzdem ein sehr gedämpften Pandemieverlauf. Aktuell ist sogar nur ein Landkreis über dem Bundesschnitt. Auch bei den Hospitalisierungen ist man noch sehr entspannt, macht aber trotzdem die meisten Testungen der Republik.
Im Süden ist man eher hart und mit kräftigen Ansagen unterwegs und dabei weniger effektiv. Auch im Söderland geht zurzeit die Post ab.