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mehr als 1000 Beiträge seit 10.01.2003

Freiheit und Demokratie ...

... hätten die dogmatische Vorgehensweise im "Kampf gegen die Corona-Pandemie" mit einiger Sicherheit vermeiden können und es wäre tatsächlich Wissenschaft am Werke.

Jahr 2 der "neuen Normalität" ist rum. Vergleiche ich das Jahr 2021 mit dem Jahr '20, muss ich leider feststellen, dass vieles sehr viel schlechter geworden ist und die schlimmsten Vorhersagen sich bestätigt haben. Jetzt ist es im Grunde offiziell: Söder will, dass nach 9 Monaten "geboostert" wird, wer nicht mitspielt, verliert seinen Impfstatus. Das ist eine rein politisch getriebene Entscheidung, die Wissenschaft steuert dazu kaum etwas bei.

Die Booster-Impfung ist notwendig geworden aufgrund einer Vielzahl von Impfdurchbrüchen, die man, völlig irrationalerweise, den Ungeimpften anlasten will. So verkünden Ramelow, Söder, Kretschmer, Spahn und viele andere eine "Pandemie der Ungeimpften" und verweisen auf die hohe Intensivbettenauslastung der Krankenhäuser. Dabei wurden in diesem Jahr 4000 Intensivbetten abgebaut. Die Auslastung der Betten beträgt im Schnitt ca. 85% und die meisten Intensivpatienten sind keine Covid-19-Infizierten. Wie kann sich ein Gesundheitssystem einen Rückbau an Bettenkapazität leisten, wenn doch Überlastung droht? Und wieso fährt man keine "atmende Strategie" und stellt neue Intensivbetten zur Verfügung bzw. fordert welche entsprechend der Erfordernisse an? Sind überhaupt alle an Covid-19 erkrankte Intensivpatienten überhaupt richtig behandelt oder könnten viele von ihnen nicht auch auf eine gewöhnliche Station verlegt werden und ein Atemgerät erhalten? Gibt es dazu Statistiken, Studien und wissenschaftliche Ausarbeitungen oder wird hier nach Gutdünken gehandelt?
Inzwischen ist auch auf offiziellen Kanälen durchgesickert, dass nicht 90% der Intensivpatienten Ungeimpfte seien, sondern 70%. Darunter sind viele Fälle, bei denen der Impfstatus aufgrund eines nicht an der Person befindlichen Impfpasses schlichtweg nicht festgestellt werden konnte. In einigen Wochen dürften sich die Intensivpatienten mit und ohne Impfung etwan dem Verhältnis in der Gesellschaft angenähert haben, wie bereits zuvor in Israel festgestellt wurde. Was das bedeutet, müsste eigentlich auch von der Wissenschaft erklärt werden - wir haben aber bestenfalls Spekulationen zur Hand. Mit einer "Pandemie der Ungeimpften" hat es aber nichts zu tun.

Gestern wurde der doppelt geimpfte Fußballer Niklas Süle in die Quarantäne geschickt, weil positiv getestet (aber symptomfrei, wie betont wurde). Mit ihm in Quarantäne müssen vier weitere Spieler, die als Kontaktpersonen 1. Grades eingestuft wurden. Vier andere Spieler, die ebenfalls mit Süle in Kontakt standen, dürfen bleiben. Die Spekulation hier: der Impfstatus macht den Unterschied wer bleiben darf und wer nicht. Ob man die vier Ungeimpften überhaupt getestet hat? Hätte man sie getestet und wären sie negativ gewesen, wären sie dann auch heimgeschickt worden? Wenn sie ohne Test in Quarantäne gehen mussten, welche wissenschaftliche Grundlage ist dann Kriterium für diese Entscheidung gewesen?

Der Ausblick auf's dritte Jahr der Pandemie wird nicht besser. Zwar wird die "epidemische Lage nationaler Tragweite" im November auslaufen, dann aber landen die Kompetenzen bei den einzelnen Bundesländern. Söder in Bayern macht klar, dass es keine weniger harten Einschnitte geben wird mit seinen Ankündigungen. In Sachsen gilt seit gestern 2G. Solange Tests für Ungeimpfte kosten und PCR-Tests richtig in den Haushalt einschlagen, ist es müßig, in 2G und 3G+ zu differenzieren, weil sich niemand den PCR-Test leisten kann. Im Grunde ist 3G+ also 2G.
Ob gerade 3G, 3G+, 1G oder in den Sommermonaten vielleicht sogar 4G (Getestet, Genesen, Geimpft, Gesund) gilt, hängt von den Warnstufen ab, die jedes Bundesland für sich selbst definieren kann. Dabei dient die Hospitalisierung als Ansatzpunkt - und wieder wird mit nicht-wissenschaftlichen Zahlen hantiert. Die Inzidenz ist übrigens auch wieder zurück, obschon die nicht mehr als primäres Entscheidungskriterium dient, richtet sich die Politik daran aus und verordnet wieder bittere Medizin. Heute, morgen, übermorgen. Das wird auch im 3. Jahr kein Ende haben, aber das Chaos ist perfekt, wenn Bundesländer völlig eigene Süpplein kochen können und womöglich gar, wie angedeutet, Kommunen autonom anhand der Hospitalisierung entscheiden können, was gerade gilt. So können in benachbarten Landkreisen völlig unterschiedliche Warnstufen ausgerufen sein, je nachdem, wieviele Patienten gerade Intensivbetten belegen.
Wissenschaftlich ist da nichts, wenn jeder seine Suppe selber kochen darf und die Pandemie auf einmal mit kleinregionalen Lösungen bekämpft werden soll.

Dogmatisch ist das Beharren auf der Impfgabe gegen Covid-19. Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen, dass eine Impfung weder vor einer Infektion mit Covid-19 schützt, noch vor einer Weitergabe. Ob eine geimpfte Person wirklich eine um 90% verbesserte Chance hat, nicht an schweren Symptomen infolge einer Covid-19-Erkrankung zu leiden, ist bis heute nur ein Marketingversprechen durch Biontech/Pfizer in Bezug auf ihren mRNA-Impfstoff. Die notwendigen Daten fehlen nach wie vor. Unabhängig wissenschaftliche Studien durch dritte Parteien liegen ebenfalls nicht vor. Was bleibt, sind die offiziell dokumentierten Gegenanzeigen, d.h. die Nebenwirkungen, die rückgemeldet wurden. Eine deutlich höhere Dunkelziffer ist sehr wahrscheinlich.

Wenn aber die Daten zur Schutzwirkung fehlen, nachweislich doppelt geimpfte Menschen sich und andere infizieren können und von "Impfdurchbrüchen" gesprochen wird, wenn eine Immunisierung, sofern überhaupt jemals nachweisbar, nur wenige Monate anhält, bis wieder aufgefrischt werden muss, wenn also die klassischen Merkmale einer Impfung nicht erfüllt werden, dann muss es doch aus medizinwissenschaftlicher Sicht Grund zur Klage geben. Die Impfung hält nicht, was sie verspricht und das Beharren auf einer möglichst hohen Impfquote entbehrt jeder wissenschaftlicher Grundlage. Es ist politischer Dogmatismus, keine Wissenschaft, die hier betrieben wird.

In einer freien und demokratischen Gesellschaft wären Kritik und Meinungen gegen die Maßnahmen- und Impfpolitik der Bundesregierung völlig akzeptable und notwendige Mittel, um bessere Lösungen zu finden.
Mit einer Impfpflicht wird nichts besser, vieles schlimmer - und es gibt denen, die kritisch der Impfung gegenüberstehen, endlich ein wirkungsvolles Werkzeug in die Hand: das Verweigerungsrecht ist jeder Pflicht angebunden. Dies ist Grundlage für einen Rechtstaat, in welchem der Bürger vor der Gewalt des Staates grundgesetzlich bzw. verfassungsrechtlich geschützt ist. Kommt die Impfpflicht, ist der Staat direkt verantwortlich und kann belangt werden. Kommt die Impfpflicht, darf jedermann von seinem Verweigerungsrecht Gebrauch machen und Gründe vorbringen, warum er nicht die Pflicht erfüllen kann.

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