Ansicht umschalten
Avatar von jsm_ Nds
  • jsm_ Nds

117 Beiträge seit 07.05.2020

Gegen eine weitere, tiefere Spaltung der Gesellschaft

Für nahezu 100% der Kommentatoren hier im Forum, nehme ich an, dass sie nicht nachvollziehen können, warum jemand aufgrund seines religiösen Glaubens bereit ist, für diesen Glauben auch zu sterben. Es wird Niemandem gelingen, solche Menschen davon zu überzeugen, dass sie irrational handeln und denken. Der Grund dafür dürfte in einer permanenten Indoktrination von Überzeugungen liegen, die durch charismatische Prediger und die Masse der jeweiligen Gesellschaft bestimmt wird. Selbst wenn man nicht so radikal fanatisch ist, gibt es zahlreiche Gläubige, die sich jedem Argument verschließen, das ihrem Glauben widerspricht. Dies gilt umso stärker, je mehr man sich den Regeln dieses Glaubens unterworfen hat auch wenn dies eine Einschränkung der persönlichen Freiheit bedeutet. Man sollte annehmen, dass Argumente, die gegen die Notwendigkeit von Einschränkungen sprechen, mit Freude angenommen werden, damit man nicht mehr diesen Einschränkungen unterworfen ist. Meistens ist aber genau das Gegenteil der Fall. Es wird mit immer absurderen Argumenten die Beibehaltung der Einschränkungen verteidigt. Ich kann es mir nur damit erklären (aber nicht verstehen), dass man die bisher ertragenen Einschränkungen nicht, als völlig sinnlos akzeptiert, wahrhaben will.
Bezogen auf Corona ist die Situation ganz ähnlich. Diejenigen, die sich von Anfang an hinter die ganzen Maßnahmen gestellt haben, wollen gar nicht, dass die Kritiker Recht haben und so suchen und finden sie immer wieder Argumente, die sie scheinbar bestätigen. Alle Widersprüche, die sich ergeben, werden ignoriert oder so verdreht, dass es wieder passt. Es hat keinen Sinn mit solchen Menschen zu streiten und es führt fast immer zu persönlichen Attacken, weit unter der Gürtellinie, auf beiden Seiten der Diskutanten. Wobei ich es schon auffällig finde, dass es deutlich mehr Maßnahmengläubige gibt, die sich hier im Ton vergreifen.
Obwohl es die fanatischen Maßnahmenbefürworter nicht beeinflussen wird, hier noch eine kleine Auswahl Argumente/Fragen für Skeptiker:

1. Höhere Inzidenz bei den jüngeren Bevölkerungsgruppen
- Es ist doch zu erwarten, dass durch die häufigere Testung in Schulen und KiTas, mehr positiv Getestete erfasst werden als in der Gruppe >60, die in der Regel geimpft sind und deshalb kaum noch getestet werden.
- Das erklärt auch, warum trotz höherer Inzidenz als im vergangenen Jahr, die Belegung im Krankenhaus deutlich niedriger ist. Dafür ausschließlich die Impfung verantwortlich zu machen, erscheint zumindest fragwürdig.
- Ohne eine einheitliche, genormte Testung, die repräsentativ erfolgt, kann die Inzidenz keinerlei vernünftige Aussagekraft haben.

2. Steigende Zahl/Auslastung der Intensivbettenbelegung
- Hier wird oft verschwiegen, dass es sich dabei eben nicht nur um (symptomatische) Coronapatienten handelt, sondern auch um ganz "normale" Intensivpatienten, die die "gewünschte" (betriebswirtschaftliche) Auslastung verursachen.
- Häufig wird auch nicht darauf hingewiesen, wieviel Patienten aus dem EU-Raum im Rahmen der Nachbarschaftshilfe aufgenommen werden.
- Wie ist es möglich, dass andere europäische Länder mit einer deutlich geringeren Anzahl an Intensivbetten (pro 100.000 Einwohner) trotzdem nicht überlastet sind?
- Wie ist es möglich, 4.500 Betten abzubauen, wenn eine Überlastung droht? Dass das Personal (auch) durch schikanöse Umstände (zusätzlicher Aufwand durch Hygienevorschriften) überlastet ist und reihenweise kündigt, ist ein anderes Thema:

3. Übersterblichkeit
- Warum gab es 2020 keine (demoskopisch bereinigte) Übersterblichkeit ohne Impfung und eine Übersterblichkeit in 2021 seit Impfbeginn in vielen Ländern?
- Ab welcher Übersterblichkeit wären die drastischen Maßnahmen unter Berücksichtigung der massiven Kollateralschäden verhältnismäßig und wer legt das fest?

4. Solidarität
- Kann man nicht erzwingen und ist individuell verschieden.
- Darf nicht dazu führen, sich selbst zum Wohle anderer aufzugeben (eigene Kinder eventuell ausgenommen).
- Soll tatsächlich eine Dschungelcamp Solidarität Einzug halten, bei der man ekeligste/furchterregende Sachen zum Wohl der Gruppe ertragen soll? Und das, obwohl man sich gar nicht für das Dschungelcamp beworben hat?

5. Realität kontra Möglichkeit
- Warum werden real existierende Ängste von Impfskeptikern nicht akzeptiert und stattdessen eine relativ geringe Wahrscheinlichkeit, schwer zu erkranken oder unbemerkt infektiös andere anzustecken als nahezu 100% sicher angenommen?
- Sollen zukünftig Fettleibige zu medizinischen Maßnahmen gezwungen werden, weil sie möglicherweise irgendwann ein Intensivbett benötigen? Ab welchem BMI?
- Warum können manche Menschen nicht akzeptieren, dass es Menschen mit Phobien gibt, gegen die keine Therapie hilft? Alle wegsperren, weil ihre Phobie irrational erscheint?

Vor gut 18 Monaten waren die jetzigen Maßnahmen für die meisten undenkbar. Wenn sich das alles etabliert, was kommt als Nächstes, das jetzt undenkbar erscheint?

Auf beleidigende Antworten, ob mit oder ohne Argument, werde ich nicht reagieren.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten