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  • Species 8472

mehr als 1000 Beiträge seit 11.10.2013

Ich bin durchaus beim Autor, zumindest in Teilen, aber nicht im Wesentlichen

Einen wundervollen Honigtopf hat der Autor da aufgestellt. Danke dafür! Und ja, die Argumentation des Artikel-Autors ist durchaus bemerkenswert. Beispielhaft ist mir dieser Satz aufgefallen:

Wer am öffentlichen Leben teilnehmen will, braucht die Sicherheit, dass er durch andere nicht übermäßig gefährdet.

-- Quelle: Artikel

Wahlweise fehlt in diesem Satz ein Wort; oder es ist eines zuviel. Und dennoch: Ihm fehlt in jedem Fall die nachhaltige Ratio.

Option 1: Wird das Wort "wird" ergänzt, endet der Satz also mit "... dass er durch andere nicht übermäßig gefährdet wird.", gilt das, glaubt man dem RKI, nur bedingt und obendrein wohl befristet: Die Zahl der Impfdurchbrüche steigt schneller als die Zahl der Imfpungen. Ganz offensichtlich ist diese Impfung noch mindestens unausgereift.

Option 2: Streicht man jedoch das Wort "durch", endet der Satz also mit "... dass er durch andere nicht übermäßig gefährdet.", kehrt sich sein Inhalt um, und es wird noch abstruser: Es ist unbestritten, dass auch Geimpfte und Genesene das Virus verbreiten. Im Kontext der Tatsache, dass die Mittel ganz offensichtlich noch mindestens unausgereift sind, bedeutet das: Nicht die Impfung schützt die Anderen, sondern - Oh Mirakel, oh Wunder! - die (regelmäßigen) Tests.

In beiden Fällen steht also die Argumentation Suchlands auf tönernen - und zutiefst dogmatisch-irrationalen - Füßen. "Weil schließlich nicht sein kann, was nicht sein darf." ignoriert und exponiert er nach Belieben die Fakten. Wie die "Impfgegner"; nur eben aus der diametralen Perspektive, bleibt er dabei argumentativ radikal.

Und weil diese nicht in Form eines Überwachungsstaates mit Datenerfassung und sonstigen Mitteln garantiert werden soll, sind verpflichtende Impfungen das beste Mittel.

... sprach der Diktator. Ein bisschen kommt es mir vor, als sei Suchland ein besonders "konservativer" Kopf: Einfallslos und gedankenlos nachplappern, was irgendwie glaubhaft klingt und, weil man ja selbst schon geimpft ist, für sich selbst keine Veränderung mit sich bringt. Nur für die anderen. Damit wird es zum "guten Argument", zum glaubhaften Argument, zum (selbst) überzeugenden Argument.

... nur leider nicht zum rationalen Argument: Denn wer ANDERE schützen will, wer die "Vulnerablen" schützen will, der muss ... nun ja, immer noch testen. Sich. Die anderen. Alle und jeden. Möglichst oft.

Das erspart die Impfung nicht. Es beschränkt aber ihren religiösen Zauber. Denn die Imfpung ist keine Jungfrauen-Geburt. Sie ist kein Wunder- oder Allheilmittel. Sie kann - glaubt man dem RKI, offensichtlich für bei solcherart Impfungen ungewöhnlich kurze Zeit - Krankheitsverläufe mildern. Sie schützt jedoch nicht davor, das Virus trotzdem weiterzugeben und damit zum "Spreader" zu werden.

Schlimmer noch: Im Vertrauen auf die wundersame Wirkung der Impfung, im Vertrauen darauf, dass man durch die Impfung nicht nur immun wird, sondern dass das Virus nun, dank der Impfung, vollständig einen Bogen um einen macht, man also nachgerade für das Virus unsichtbar wird, vertraut man immer leichtsinniger auf die Superkraft des Zaubertranks der Impfung.

Es wird übersehen, dass die Einschränkung der Freiheit, die eine Corona-Impfpflicht bedeutet, verhältnismäßig ist, weil sie notwendig und zweckdienlich ist.

"Cui bono? - Wem nutzt es?", ist eine gern gestellte Frage. Doch ziehen wir uns, obwohl es spannend wäre, zu beleuchten, warum die Verträge mit den Herstellern nicht vom Souverän der Demokratie eingesehen werden dürfen, einmal aus der verschwörungstheoretischen und religiös-dogmatischen Sicht zurück und betrachten nur die Fakten, die allseits unbestreitbar sind:

Fakt 1: Die (Massen-)Impfungen wurden erforderlich, weil unser Gesundheitssystem zu kollabieren droht. Sie sind also - einmal mehr - REINE SYMPTOM-Bekämpfung. Viel wichtiger wäre es, aus der Pandemie zu lernen und zu hinterfragen, wie wir unser Gesundheitssystem besser aufstellen können.

Doch auch, wenn man Suchlands Argumentation folgen mag, und ja, sie hat durchaus essenzielle Elemente, zu denen man unweigerlich nicken muss, steht man am Ende da und schüttelt den Kopf:

Warum, so fragt man sich beispielsweise, wurden die ganzen Impfzentren in Windeseile eingestampft, wo doch schon seit etlichen Wochen von "Wir müssen mehr impfen! Ach ja, und Booster-Impfungen brauchen wir auch. Für alle. Möglichst schnell." gesprochen wird?

Fakt 2: Und - wichtiger noch - warum wurden die "Bürger-Test-Zentren" in Windeseile eingestampft, wo doch schon längst offensichtlich war, dass auch Geimpfte und Genesene - noch dazu durch die geschaffene Sorglosigkeit im Vertrauen auf die, durch die Impfung geschaffene, wundersame vollständige Immunität gegen das Virus, sehr viel bereitwilliger - das Virus verbreiten?

Dabei ist unbenommen: Impfungen können vor schweren Krankheitsverläufen schützen. Das sind, vor allem für die "Vulnerablen", "very good news". Und es gibt wohl kaum einen rationalen Einwand dagegen, dass DIE VULNERABLEN sicher und nachhaltig durchgeimpft werden. Und dass sie ihre Booster-Impfungen bekommen, wann immer ein Experte meint, dass es notwendig sei, um den SELBST(!)-Schutz, also insbesondere jenen Schutz vor allzu schweren Krankheitsverläufen, aufzufrischen.

Für alle anderen jedoch gilt: Ganz egal, ob geimpft, genesen oder (aus welchem Grund auch immer) ungeimpft: Nur häufig wiederholte Tests - bei Geimpften, Genesenen UND Ungeimpften gleichermaßen - können wenigstens im Ansatz garantieren, dass die Rücksichtslosigkeit der Ungeimpften sich nicht mit der Sorglosigkeit der Geimpften paart und hässliche Kinder zeugt.

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DAS wären die Aufgaben des freiheitlichen Staates im Sinne einer freiheitlich erforderlichen Minimalinvasion: Ein robustes Gesundheitssystem als stabiles Backend und, in dieser Pandemie, ein möglichst lückenarmes Test-System, um die Verbreitung des Virus einzudämmen und zu kontrollieren.
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Bei beiden Aufgaben versagt er. Und statt IHM auf die Finger zu klopfen, schlägt Bruder auf Bruder ein; bezichtigt der Bruder den Bruder des "Freiheits- & Bruder"-Mordes; schwingt auch Suchsland zum Takt der Musik der Ungeimpften Anti-Impf-Fanatiker den Gummiknüppel der irrational-religiösen Dogmatik...

Schade. Aber hoffentlich nur ein Ausrutscher, denn so manches andere las ich sehr gern von ihm; weil es deutlich mehr Ratio beinhaltete als dieses Pamphlet.

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