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  • Henk Paulson

241 Beiträge seit 21.05.2021

Interessante Sichtweise von Suchsland,

die allerdings einer wissenschaftlichen Betrachtung nicht standhält.

Dass mündige Erwachsene sich freiwillig gegen die Impfung entscheiden, scheint
Suchsland hoch suspekt.

Die Frage, was gefährlicher ist, die Covid-Impfung oder die Covid-Erkrankung, gilt „angesichts Millionen Corona-Toter“ als pure Blasphemie. Doch Risiko-Kommunikation ist schwierig – und wenn über alle medialen Kanäle ständig von Krankheit, Tod und Infektionsrisiko getrommelt wird, so führt das beim Großteil der Bevölkerung zu einer Überschätzung des realen Risikos.

Der US-amerikanische Epidemiologe John Ioannidis von der Stanford University berechnete anhand von 70 Studien aus allen Teilen der Welt die Infection Fatality Rate – also das Risiko, dass eine Covid-Infektion zum Tod führt. Je nach geographischer Region lag es zwischen 0,09 und 0,57 Prozent. Für Personen im Alter unter 70 Jahren reduzierte sich das Risiko im Median auf 0,05 Prozent.

Für Suchsland stehen die Schuldigen längst fest: Ungeimpfte und Genesene. Wissenschaftlich betrachtet ist das nicht nachvollziehbar.

Die Daten zeigen: Genesene sind offenbar besser geschützt als Geimpfte.
Ein Nutzen der Impfung wird derweil eher immer fraglicher – in Großbritannien haben Geimpfte ein teils mehr als doppelt so hohes Infektionsrisiko wie Ungeimpfte.

Eine im Oktober im New England Journal of Medicine veröffentlichte Studie aus Katar folgte rund einer Million geimpfter Personen, die den Impfstoff Comirnaty von Biontech/Pfizer erhalten hatten. Es dauerte bis zur dritten Woche nach der ersten Dosis, bis überhaupt ein Schutzeffekt erkennbar war. Er lag bei 37 Prozent und erreichte im Monat nach der zweiten Dosis mit 77,5 Prozent einen Höhepunkt. Danach nahm die Wirksamkeit allmählich ab, wobei sich der Rückgang nach dem vierten Monat beschleunigte und in den Monaten fünf bis sieben nach der zweiten Dosis etwa 20 Prozent erreichte.

Interessante Werte ermittelte eine vor wenigen Tagen am Lancet-Preprint-Server publizierte Studie aus Schweden, in der 1,6 Millionen Menschen in zwei gleich große Gruppen aufgeteilt wurden – die eine war vollständig geimpft, die andere nicht geimpft. 15 bis 30 Tage nach der zweiten Dosis erreichten die verschiedenen Impfungen den Höhepunkt ihrer Wirksamkeit. Die auch in Schweden am meisten nachgefragte Impfung Comirnaty startete mit 92 Prozent – fiel aber zwischen dem vierten und sechsten Monat auf Werte unter 50 Prozent. Nach dem 211. Tag konnte überhaupt keine Wirksamkeit mehr festgestellt werden. Moderna fiel in der Wirksamkeit etwas langsamer ab und hielt auch nach sechs Monaten noch bei 59 Prozent. Der AstraZeneca-Impfstoff startete schwächer als die beiden Konkurrenten – und erreichte bereits nach 121 Tagen den Nullpunkt.

Eine Wirksamkeit von 90 Prozent und mehr, wie sie nach den Zulassungsstudien weltweit in allen Medien verkündet worden war, erscheint – nach den bescheidenen Resultaten im Realitäts-Check – nun wie Blendwerk.

Die Resultate sind auch insofern interessant, als die Regierungen die Messlatte für die Zulassung der Impfstoffe ursprünglich auf eine relative Risikominderung von 50 Prozent festgelegt hatten. Der schwedische Mediziner Sebastian Rushworth schlussfolgerte aus den neuen Studienergebnissen:

„Hätte man also verlangt, dass die Versuche sechs Monate lang laufen müssen, bevor man Ergebnisse vorlegen kann, statt nur zwei Monate, dann wären die Impfstoffe als zu unwirksam angesehen worden, und sie wären nie zugelassen worden.“

Alles zusammen genommen taugt die Impfung demnach ein halbes Jahr lang gut als Versicherung gegen einen schweren Verlauf – zum Schutz der „Herde“ hingegen weniger.

Dies belegt auch eine Mitte Oktober am Preprint-Server medRxiv veröffentlichte Arbeit der Universität Oxford in England. Die Studie schloss etwa 100.000 Personen mit positivem PCR-Test ein und prüfte, wie viele der rund 150.000 Kontaktpersonen von ihnen angesteckt wurden. Mehr als ein Drittel der Kontakte wurde in der Folge ebenfalls positiv getestet. Geimpfte steckten ihre Kontakte anfangs etwas seltener an. Der Unterschied war allerdings nicht beeindruckend.

Mit Vaxzevria von AstraZeneca Geimpfte, die sich kurz nach dem Impftermin trotzdem infizierten, hatten demnach eine Wahrscheinlichkeit von 57 Prozent, dass sie enge Kontaktpersonen mit Covid-19 anstecken. Bei Comirnaty-Geimpften war das Risiko mit 42 Prozent etwas geringer.
Doch mit längerem Abstand zum Impftermin und speziell dem Wechsel von der Alpha- auf die Delta-Variante des Virus war es mit diesem Vorteil rasch vorbei. Bei Vaxzevria reichten drei Monate, bis es keinen messbaren Unterschied mehr gab.

Nun steckten sich 67 Prozent der Kontakte an – und das entspricht exakt jenem Anteil, mit dem Ungeimpfte ihre Kontakte ansteckten. Bei Comirnaty lag das Infektionsrisiko für die Kontakte mit 58 Prozent nur marginal niedriger.

Geimpfte Infizierte stecken demnach ihre Umgebung nach einer gewissen Zeit ebenso effektiv an wie Ungeimpfte. Das oftmals in der Impfwerbung bemühte Motiv, „jene durch die Impfung zu schützen, die selbst nicht geimpft werden können“, fällt demnach weg.

Doppeltes Infektionsrisiko für doppelt Geimpfte
Aber auch der Eigenschutz versagt. Geimpfte haben nach einer gewissen Zeit ein ähnliches Risiko sich zu infizieren wie Ungeimpfte – oder sind sogar noch infektiöser. Wenn sich die von der britischen Behörde UK Health Security Agency veröffentlichten Zahlen als wahr und international übertragbar erweisen, so hat die Impfung definitiv ein Problem.

Seit Wochen zeigt sich in den Überwachungsberichten zu den Covid-19-Impfstoffen nämlich, dass vollständig geimpfte Erwachsene ab einem Alter von 30 Jahren SARS-CoV-2 offenbar magnetisch anziehen. Besonders krass ist dieser Effekt in den mittleren Altersgruppen, wo Geimpfte ein teils mehr als doppelt so hohes Infektionsrisiko haben.

Wie stünde es um die Akzeptanz beispielsweise eines Masernimpfstoffs, bei dem sich Geimpfte häufiger mit Masern infizieren als Ungeimpfte? Und wie ist so eine immunologische Schubumkehr erklärbar?

An der Qualität der britischen Daten kann es schwerlich liegen. Sie stammen aus dem „National Immunisation Management Service“ (NIMS), einer dynamischen Datenbank mit namentlich genannten Personen, bei denen sowohl der Impfstatus als auch soziodemographische Variablen erfasst sind. Laut Behörde ergibt sich damit „eine reichhaltige und einheitlich kodierte Datenquelle für die Bewertung des Impfprogramms“.

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