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  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

Ja, der Westen, insbesondere Deutschland, hat Fehler gemacht

Seit mehr als 2.000 Jahren gilt der altrömische Grundsatz "Wer Frieden will, muss den Krieg vorbereiten".

Ja. Und Spruch hat leider nichts von seiner Gültigkeit verloren.

Was der Realpolitiker Gorbatschow zu sagen hatte über einen möglichen Frieden.

Tja, der Realpolitiker Gorbatschow hatte in der UdSSR das reale Elend vor Augen:
10 Jahre Afghanstankrieg, mit 15 000 toten Soldaten, 451 abgeschossenen Luftfahrzeugen, 147 zerstörten Panzern, 1300 gepanzerten Fahrzeugen und 11300 zerstörten LKW. Nebenbei zwischen 500 000 -2 000 0000 getöteten Zivilisten und rund über 5 Mio. Menschen auf der Flucht.
Ein Ende war nicht in Sicht. Der verfluchte Krieg lastete schwer auf der russischen Seele.
Sein Volk war zu einem Volk der Alkoholiker geworden. (Der Gorbi startete damals etliche Kampagnen, um die Leute von Fusel herunterzubekommen.)

Und der Feind im Westen?
Ohne die Nahrungsmittellieferungen aus den USA wären damals viele Russen verhungert.
Man hatte die Kornkammer Europas heruntergewirtschaftet und lief auch in allen anderen Bereichen der Technologie dem Westen nurnoch hinterher. Das beste PKW-Modell im Ostblock? Ein Lizenzbau von der Firma Renault.

Und wie sah es damals beim Militär aus?
Auch dort lief man dem Westen nur hinterher und war in keiner Disziplin im Vorteil.
Die Amis wussten sogar die Standorte der U-Boote viel besser, als die eigene Armeeführung.
Daher war ein Militärschlag nie eine Option. Und so etwas wird gerade in Diktaturen gerne genommen, um das Volk zu disziplinieren und auf Spur zu bringen.

Der Gorbi war ein Technokrat und hatte mit Krieg auch nicht viel am Hut.
Im Baltikum hat man aber ein weniger rosarotes Bild, denn dort folgte er den Falken. Auch um sich im inneren Zirkel den Rücken freizuhalten.

Während der Gorbi aus den Nomenklatur der UdSSR kam und nicht einmal seinen Wehrdienst leisten musste, hat der Wladimir Wladimirowitsch Putin eine ganz andere Vita auf dem Parkett.
Schon als Kind prügelte er sich wie ein Straßenköter und bekam dadurch sogar Schwierigkeiten. Seinem Lebensmotto folgend „manche verstehen nur Gewalt“ suchte sich der schmächtige Vlad dann auch als Arbeitsfeld den Unterdrückungsapparat der UdSSR, den KGB.
Damals tobte er sich dann in Dresden aus und sah auf die Ossis herab. Von den Wessis hingegen, hatte er eine bessere Meinung. (Sonst wäre der Gerd wohl auch nicht sein Kumpel geworden.)
Seine schlimmste Zeit, war die Zeit der Revolution unter Gorbi, den er bis zu seinem Tod für den Untergang der UdSSR verantwortlich machte.

Hinterher aktivierte seine Geheimdienst-Kontakte, um sich ins Präsidentenamt zu hieven und seinen demokratischen Vorgänger Jeltzin zum Abdanken zu zwingen.
Eine wirkliche Wahl hatten die Russen danach nie.
Sein Aufstieg war geprägt von brutaler Gewalt in Tschetschenien und zahlreichen anderen Konfliktherden.

Und die Deutschen? Bei uns leiden Linke und Friedensbewegte unter einer ganz merkwürdigen kognitiven Dissonanz und Hybris.
Die denken ernsthaft das deren singen, tanzen und friedensdemonstrieren der wesentliche Faktor für die Beendigung des Kalten Kriegs gewesen sei und nicht nur ein Teilaspekt.

Aber so doof, dass die mit der Sahra Wagenknecht jetzt Butterfahrten zum Roten Platz machen würden, um dort für den Frieden oder wenigsten der Beendigung der Raketenangriffe auf die Zivilbevölkerung zu demonstrieren, sind die dann doch nicht.
Denen ist durchaus bewusst, das dieser Spaß einige Jahre Lagerhaft in Russland bringen kann.
Deswegen schwafeln die auch lieber in Deutschland.

Und die Berliner Republik? Dort ist man immer den Weg des geringsten Widerstands gegangen. Das man sich mit dem billigen Gas vom Kreml abhängig gemacht hatte, störte genauso wenig, wie das Herunterranzen der Bundeswehr.
Schließlich hat man ja nicht nur UN und OSZE, sondern gerade die SPD meinte ja in Russland und bei Putin einen ganz schweren Stein im Brett zu haben.

Wieviel Deutschland, Berlin und die SPD dem Putin wert ist, hatte dann ja der Olaf Scholz brühwarm mitbekommen. Nicht einmal ein Feigenblatt lies er übrig, sondern log im einfach ins Gesicht.

So landen wir wieder bei den Römern. Nein, eigentlich sogar bei Platon und den alten Griechen.

"Wie könnte die Welt heute aussehen, wenn wir nach 1945 die vielen Milliarden Dollar statt in Rüstung und Kriegsvorbereitung in die Überwindung der Armut und in Bildung gesteckt hätten?"

Wir haben doch lernen müssen, dass rund 5 Mrd. Menschen zusätzlich, hauptsächlich auf Fütterung und Entwicklungshilfe zurückzuführen sind.
Beim Gros der Kriege und Konflikte innerhalb der Staaten geht es um die schwindenden natürlichen Ressourcen. Zuviel unterbeschäftigte Bevölkerung auf zuwenig nutzbarem Platz. Tja, man hätte die milden Gaben damals an Bedingungen knüpfen sollen, statt ganz naiv anzunehmen, dass sich das Problem automatisch löst.
Seit der Gorbi diesen Spruch zum Besten gegeben hatte, sind rund 2,7 Mrd. Menschen hinzugekommen.
Auch der Gorbi hatte gewusst, dass man Geld weder essen, noch auf Geldscheinen wohnen kann.

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