BythMuster schrieb am 13.04.2023 16:35:
dass auch die wirtschaftlich ineffizienteste Praxisführung noch einen veritablen Gewinn abwerfen muss
So ist es leider nicht in allen Fachrichtungen - Hausmund Kinderärzte verdienen z.B. nur in „guten“ lagen gut, in Problemvierteln hingegen kann man eine solche Praxis kaum kostendeckend betreiben, und im ländlichen Raum findet sich kaum noch jemand. Gleichzeitig verdienen andere Fachrichtungen, z.B. Radiologie und Augenärzte überdurchschnittlich viel. Das könnte die KV von heute auf morgen anders steuern - wenn sie denn wollte.
na ja, das habe ich mal in einem anderen Beitrag
https://www.telepolis.de/forum/Telepolis/Kommentare/Fuer-eine-allgemeine-einheitliche-und-solidarische-Buergerversicherung/Jodeln-auf-hohem-Niveau/posting-42518896/show/
ein bisschen aufgedröselt. Da gibt es sicher lageabhängige Unterschiede, speziell was jetzt den Anteil der Privatpatienten ausmacht. Die sind aber auch nur im Schnitt zu 25% am Umsatz beteiligt.
Grundsätzlich stimmt es aber schon. Die KVen verstehen sich tatsächlich in erster Linie als Bewahrer von Besitzständen, denn als verantwortliche Player in der Gesundheitsversorgung. Und da gibt's seit vielen Jahren einen ziemlichen Bias bei den Honoraren für den Einsatz von Apparaten.
Deshalb schneiden da vor allem Radiologen und Augenärzte so gut ab. Die Untersuchungsgeräte werden von günstigen Hilfskräften bedient, der Arztkontakt ist minimal, und das ergibt einen hohen Durchlauf an Patienten, die man zudem noch teuer abrechnen kann. Das gibt's schon ziemlich abrechnungsoptimierte Geschäftsmodelle.