ist der Teil-Auftrag des ÖR, die Bevölkerung zu unterhalten, weggefallen. Zu seiner Zeit durchaus sinnvoll, ist er heute eigentlich völliger Schwachsinn und würde niemals auch nur in Erwägung gezogen, wenn heute ein ÖR erstmalig eingeführt werden würde.
Sportsendungen, Kinofilme, Serien, Talk- und Entertainment-Shows werden längst anderweitig bedient und sind eines ÖRs unwürdig und völlig sinnentfremdet.
Dass die Politik sich dieser einfachen Tatsache noch nicht mal in einer öffentlichen Diskussion stellt, ist nicht nur realismusfremd, es ist entlarvend: Der ÖR ist längst zu einem der üblichen, erbärmlichen Machtspielchen verkommen, Konservativismus pur, im Elfenbeinturm komplett an der Bevölkerung vorbei.
M.M.n. brauchts gar keinen radikalen Realismus. Schon ganz einfacher, normaler Realismus würde völlig ausreichen. Der radikale Realismus steckt vielmehr darin, zu erkennen, dass den Herrschaften Regionalfürsten alles andere wichtiger ist als Realismus und wir als Souverän nicht den Hauch einer Chance haben, dagegen etwas zu tun.
Genau genommen ist nicht der Ă–R das Problem, sondern wie damit in der Politik-Landschaft umgegangen wird.