Es wird nicht besser...
Nur mal die übelsten schönfärbereien:
"Und ich kenne keine Wirtschaftsordnung, die in den 100 Jahren für mehr Wohlstand weltweit gesorgt hat als die Marktwirtschaft, die liberale Wirtschaftsordnung. Sie können es auch gerne Kapitalismus nennen."
Das gilt nur für einen stark regulierte Kapitalismus unter ständiger Kontrolle.
In seiner Frühzeit war Kapitalismus unreguliert: Kinderarbeit, Hungerlöhne, max. Ausbeutung usw. Stichwort Manchesterkapitalismus.
Unregulierte Finanzmärkte sind auch übel (s. Weltwirtschaftskrise, Schwarzer Donnerstag).
Unregulierter Kapitalismus führt zu Reichtum weniger auf Kosten aller anderen.
Erst strikte und strenge Regulierung (z.B. Arbeitsschutz, Anlegerschutz) machte daraus so etwas wie ein "Kapitalismus mit menschlichem Antlitz", auch soziale Marktwirtschaft genannt.
Nebenbei sind die Länder stabiler, die die Wirtschaft Regulieren, die andern sind näher an Failed States als gut ist.
Zum Thema "was man nicht kennt..." mal eine Anekdote von einem ziemlich Reichen Typen, Erbe...: Zu der Zeit konnte man in Ägypten gelbe Nummernschilder kaufen und wurde von den Cops in Ruhe gelassen... Der Fand es toll und erstrebenswert und wollte das auch hier einführen.
" Aldi, Schwarz mit Lidl, Otto mit dem Otto-Versand, Erich Sixt" haben alle schon ihre Lohndumping- und Ausbeutungsskandale hinter sich.
Alle genannten, aber insbesondere Aldi und Lidl sind dafür bekannt, ihre Marktmacht massiv dazu zu nutzen, Zulieferer unter Druck zu setzen.
Ganz schlechte Beispiele für einen menschlichen Aufstieg zu Reichtum...
Nein, der real existierende Sozialismus war kein Sozialismus, sondern Kleptokratie at it`s best... Das Thema nun wirklich genug durchgekaut.
Dann versucht er es mit rhetorischen Spitzfindigkeiten... Mach ich auch manchmal, wenn mir die Argumente ausgehen.
Gut, ein Billigargument für den Billig"wissenschaftler": Wenn von Oben nach Unten verteilt wird, schrumpft der Abstand zwischen Arm und Reich, was nach allen bisherigen Erkenntnissen zu mehr sozialem Frieden und Stabilität führt => Vorteil.
" Ich habe den Verdacht, dass diejenigen, die so viel von "sozialer Gerechtigkeit" sprechen, in Wahrheit "Gleichheit" meinen."
Dann packt er die ganz billigen rhetorischen Mittel aus: er erklärt "die Anderen" für Blöd und gleichzeitig zu Spinnern, er könnte "die Anderen" gleich zu Verschwörungstheoretikern erklären...
Managergehälter... Fussballer? Wirklich? Hätte ich so jetzt nicht primär dem Management zugeordnet. Äpfel und Birnen... (der nächste billige rhetorische Trick)
Aber es gäbe natürlich die Möglichkeit, dem Platzwart mehr zu zahlen. 30K/Jahr sind halt nur ca. 2500€/Monat, da bleibt nach Steuern, Sozialversicherung usw. nämlich nicht so viel übrig, nicht genug, um eine Familie halbwegs durchzubringen.
Und interessanterweise hätte der Platzwart seine Familie von seinem Gehalt ernähren können, früher mal, es scheint also nicht gänzlich unmöglich zu sein.
Zum Thema "Managerversagen":
"Den Schaden haben die Aktionäre des Unternehmens, nicht die Gesellschaft als Ganze."
Glaubt der das wirklich? Nach 2008 u.A.? Keine Ahnung, warum mir die Titelmusik von Pippi Langstrumpf...
Und es geht immer so weiter...
Nett, wenn der Interviewer mal kritisch nachfragt, kennt man fast gar nicht mehr.
Aber ich wäre nicht so nett gewesen.
In den Löchern in seinen "Argumenten" kann man ganze Panzerbataillone parken.