Die Behauptung, es ginge um "Gleichheit", ist eine dreiste Ablenkung. Das Hauptproblem des Neoliberalismus der letzten Jahrzehnte ist, dass er den Menschen die Grundbedürfnisse streitig macht: Essen, Unterkunft, Bildung, Gesundheitsversorgung, Rente. Mit Löhnen, die nicht mehr zur Existenzsicherung reichen, mit Demontage der staatlichen Systeme und Verdrängung durch privatwirtschaftliche Angebote, die individuell bezahlt werden müssen, die sich längst nicht mehr jeder leisten kann und die oft teurer und schlechter sind. Ob private Kranken- und Rentenversicherungen, Privatschulen und -unis, Studiengebühren: es schließt einen zunehmenden Teil der Menschen komplett von diesen Dingen aus.
Und erkennbar war der Neoliberalismus der 1990er und 2000er-Jahre, mit Agenda 2010 & Co, nur der Anfang: es wurde stets propagiert, dass man im Unterbietungswettbewerb mit Schwellen- und Drittweltländern mithalten, also sich deren Lebensstandards angleichen müsse.