Da sind wir in der Tat größtenteils einer Meinung. Ich habe allerdings noch eine Rückfrage und ein Kommentar:
Trotzdem sind natürlich die USA der EU von der politischen Struktur näher als Russland..
Worin siehst du die größeren Gemeinsamkeiten von USA-EU und was trennt Russland stärker von der EU als die EU von den USA?
Die NATO im heutigen Sinn hat sich meiner Meinung nach überlebt. Viel zuviel Rüstung, viel zu ausgeprägte Feindbilder. Eine EU mit einem kleineren Stapel Atomwaffen (auch auf U-Booten) und einer relativ kleinen Defensivarmee reicht zur Verteidigung völlig aus.
Und allen 2% BIP-Fanatikern sollte man dadurch begegnen, daß man die Flüchtlingskosten als Folge angezettelter Kriege und Bürgerkriege rechnet und dem Verteidigungshaushalt zuschlägt.
Ich verstehe deinen Impuls und hatte diesen auch schon. Allerdings sehe ich ein Problem in diesem Argument: Es bestätigt und legitimiert das 2% Ziel! Nehmen wir einmal an, die Flüchtlingsbewegungen hätten sich umgekehrt, die meisten Menschen, die nach Deutschland geflüchtet waren, wären wieder in die Heimat zurückgekehrt, die Folgekosten der Kriege wären getilgt,...dann könnte die Forderung an Deutschland gestellt werden: Nun fallen diese Kostenfaktoren weg, nun müsst ihr entsprechend euren Rüstungsetat hochfahren!
Bzw. andere Länder können noch mehr unter Druck gesetzt werden. Denn je mehr Natostaaten bei diesem Rüstungswahnsinn mitmachen, desto stärker wird der Druck auf die noch nicht mitziehenden.
Wir sollten uns klar gegen das Wettrüsten stellen und die Position einnehmen, dass nicht Deutschland mit seinen 1.35% das Problem ist, sondern Staaten wie die USA mit ihren 3-4%. Wir müssen eine Abrüstungsmentalität stärken und nicht den Kriegstreibern in die Hände spielen. Je größer das Militär eines Landes ist, desto mehr steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es auch eingesetzt wird und politische Mittel ersetzt.