In diesen Kriegstagen frage ich mich manchmal, warum denn keiner dieser russischen Kriegsherren auch nur ein einziges Mal darüber nachdenkt, was wirklich zählt im Leben?
Es gibt da nur den einen. Und der gute Vlad denkt schon länger in historischen Dimensionen, also die Frage, wie die Russen der kommenden Generationen ihn und sein Werk betrachten werden.
In der russischen Geschichte gibt es Ivan den Schrecklichen, Peter der Große, Katarina die Große und vor allen Dingen Stalin, der bei etlichen Foristen und Autoren auch einen Heldenstatus genießt.
Das diese Leutchen in ihrer Zeit ordentlich ihre Landsleute für Eroberungskriege verheizt haben und der Josef Stalin der größte Schlächter der Geschichte ist, wird dabei gerne mit den Opfern und deren Angehörigen begraben. Übrig bleibt da der Ruhm für die Lagerfeuergeschichten der kalten Tage.
Und dort möchte der Vlad sich auch gerne sehen, als einer der die Größe und die Macht Russlands mehrte. Immerhin ist Russland die einzige Macht, die im 21.Jahrhundert (einseitig) ihr Staatsgebiet vergrößert hat.
Der heutige Herrscher in Moskau heißt Putin und nicht mehr Gorbatschow.
Der Gorbi hat in Russland einen sehr schweren Stand. Im Westen und in Osteuropa sieht man im Gorbi gerne den Helden, der den Menschen im Riesenreich und ihrem Satellitenstaaten die Freiheit gab, selber über die Zukunft entscheiden zu können.
Viele Russen sehen in dem Gorbi nur eine Flasche, die lieber mit Feuer und Schwert die Macht des Kreml hätte aufrecht erhalten sollen. Die Menschen sind scheißegal.
Das Norwegische Nobelkomitee hat die russische Organisation Memorial geehrt.
Leute, die an die Schattenseite des Stalinismus erinnern, mit seiner Schlachterei und den Gulags. So etwas versaut halt die Schönfärberei.
Der Putin wird wohl anders in die Geschichtsbücher eingehen, als er sich es erträumt hatte.